Grundfähigkeitsversicherung: „Versicherte stellen den Leistungsantrag zu früh“

Die Regulierungspraxis in der Grundfähigkeitsversicherung (GF) stand im Fokus einer neuen Analyse von Franke und Bornberg. Die zeigt: Die (wenigen) Versicherer, die teilnahmen, überzeugten. Doch Missverständnisse über den Versicherungsschutz führen oft zu frühzeitig gestellten Leistungsanträgen.

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Die Grundfähigkeitsversicherung hat sich als Ergänzung zur Berufsunfähigkeitsversicherung etabliert. Doch mit zunehmender Verbreitung rückt auch die Leistungsregulierung in den Fokus. Eine aktuelle Untersuchung von Franke und Bornberg zeigt, wie professionell Versicherer die Ansprüche ihrer Kunden regulieren. Allianz, Gothaer und Nürnberger nahmen als erste Anbieter am GF-Leistungspraxisrating teil und konnten mit hervorragenden Ergebnissen überzeugen.

Kürzere Regulierungsdauer – doch Herausforderungen bleiben

Die Analyse ergab, dass die Regulierung in der Grundfähigkeitsversicherung im Durchschnitt 137 Tage dauert – deutlich schneller als in der Berufsunfähigkeitsversicherung, die im Schnitt 182 Tage benötigt. Philipp Wedekind, Leiter Rating Vorsorge und Nachhaltigkeit bei Franke und Bornberg, erklärt: „Beim GF-Schutz spielt der Beruf keine Rolle. Damit entfällt die aufwendige Prüfung, ob und in welchem Umfang Antragsteller ihren Beruf noch ausüben können. Das spart wertvolle Zeit und für Versicherte auch Nerven.“

Doch die Untersuchung zeigt auch: Viele Anträge werden abgelehnt, weil der Grad der Einschränkung der vereinbarten Grundfähigkeit nicht erreicht wird. „Das bedeutet im Umkehrschluss: Versicherte machen sich ein falsches Bild von ihrem Versicherungsschutz und stellen den Antrag auf Leistung zu früh“, so Wedekind.

Klärung notwendig: Unterschiede zur Berufsunfähigkeit

Einheitliche Leistungsauslöser fehlen bislang in der Grundfähigkeitsversicherung. Das führt zu Missverständnissen und Ablehnungen, die das Vertrauen der Kunden belasten können. Wedekind fordert deshalb eine klarere Abgrenzung: „Versicherer und Vermittler müssen die Unterschiede zwischen Berufsunfähigkeit und dem Verlust einer Grundfähigkeit deutlicher herausarbeiten.“

Weitere Details und Ergebnisse des GF-Leistungspraxisratings sind auf der Webseite von Franke und Bornberg einsehbar.

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