Als Folge des Klimawandels nehmen Extremwetterereignisse zu. Das führte nicht nur zum verheerenden Hochwasser in der Ahr-Region im letzten Sommer. Auch in diesem Jahr stehen Dürre, Trockenheit und daraus resultierende Waldbrände wieder im Fokus. Erste Starkregenfälle sorgten bereits wieder für lokale Überschwemmungen und setzten Unternehmen, Städten und Gemeinden zu. Wie Unternehmen sich vor Starkregen und Flut schützen können.
Ein Beitrag von Alexander Lubbadeh, Operations Engineering Manager bei FM Global
Die Häufigkeit, mit der solche Unwetter auftreten, zeigt: Unternehmen und Kommunen müssen vorbereitet sein. Um ihre Kunden dabei zu unterstützen, ihre Standorte widerstandsfähiger zu machen, erhalten die in Frage kommenden Versicherungsnehmer von FM Global einen einzigartigen und insgesamt 300-Millionen-US-Dollar umfassenden Kredit für Widerstandsfähigkeit.
Was Unternehmen praktisch tun können, um sich vor den Folgen von Starkregenfällen und Überschwemmungen zu schützen:
Abflüsse und Regenrinnen sauber halten
So trivial es klingen mag, bei Starkregen ist es wichtig, dass das Wasser möglichst ungehindert abfließen kann. Daher sollten Verantwortliche darauf achten, dass Regenrinnen regelmäßig gesäubert werden. Ansonsten kann sich dort Moos oder anderer Bewuchs festsetzen, der den Abfluss behindert. Insbesondere Hallen in Scheddach-Bauweise sind betroffen. Wenn hier Ab- und Überflüsse verstopfen, kann schnell Wasser in die Halle eindringen und dort eventuell teure Elektronik beschädigen. Auch Abflusssysteme auf Parkplätzen und anderen Freiflächen sollten regelmäßig gereinigt und überprüft werden, sodass sie auch bei starkem Regen ausreichend Wasser abführen können.
Anlagen und Waren höherstellen
Ein eventuell etwas aufwendigerer, aber sehr effektiver Schritt ist es, Anlagen nicht direkt auf dem Hallenboden, sondern auf Podesten zu platzieren. So kann Wasser bis zu einer bestimmten Höhe einfach um die Anlagen herumfließen, was den Schaden minimiert und Aufräumarbeiten erleichtert. Das gleiche Prinzip lässt sich auch im Warenlager umsetzen, indem man die unterste Ebene der Regale freilässt oder bei Unwetterwarnung freiräumt.
Mobile Hochwasserbarrieren anschaffen
Bei Unwettern, die so plötzlich kommen wie die Starkregen im letzten Jahr, bleibt kaum Zeit für die Vorbereitung. Daher sollten Unternehmen mit Blick auf besonders exponierte Standorte über neuartige Hochwasserbarrieren nachdenken. Es existieren beispielsweise mobile Lösungen, die in kurzer Zeit einsatzbereit sind. Ein- und Ausgänge können mit speziellen Hochwassertoren oder -planken, wie sie auch bei Durchfahrten durch Deiche zum Einsatz kommen, gesichert werden. Diese lassen sich bei kleineren Durchgängen in wenigen Minuten von nur einer Person installieren. Der Einsatz von Sandsäcken ist dagegen zeitaufwendig und benötigt viel Arbeitskraft.
Im Notfall den Strom abschalten
Ist absehbar, dass ein Gebäude überflutet wird, sollte direkt der Strom abgestellt werden. Dadurch beugt man Kurzschlüssen vor, die ansonsten durch das eindringende Wasser ausgelöst werden könnten. Im schlimmsten Fall kann ein solcher Kurzschluss einen Brand auslösen. Unternehmen stehen dann vor einer noch größeren Katastrophe.
Gegenstände im Freien sichern
Geräte, Anlagen und andere Gegenstände, die sich auf Freiflächen befinden, sollten durch Verankern oder Beschweren gesichert werden, sofern sie nicht sicher verstaut werden können. Besonders bei leichten Teilen wie Plastikfässern oder Tanks besteht die Gefahr, dass Wasser diese wegspült oder sie durch starken Wind verwehen.
Fazit
Mit vergleichsweise einfachen Maßnahmen kann sehr viel Schaden verhindert oder zumindest minimiert werden. Für einen umfassenden Hochwasserschutz sind zwar einige Investitionen notwendig, doch fallen diese in der Regel wesentlich geringer aus als die Kosten durch einen Schaden.
Schließlich ist nur der unmittelbare Verlust versichert: Langfristige Probleme, etwa durch Reputationsverlust, können für Unternehmen weitere Kosten verursachen. Um Unternehmen bei der Vorbereitung auf und der Bewältigung von Hochwasserereignissen zu unterstützen, hat FM Global eine Checkliste zusammengestellt, in der noch einmal alle wichtigen Maßnahmen zusammengefasst sind.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Prognose-Tool für künftige Klimawandelrisiken
FM Global verkündet die Einführung seines "Berichts über die Auswirkungen des Klimawandels". Dabei handelt es sich um ein Tool, das Kunden dabei unterstützt, ihre künftigen Risiken mit Blick auf den Zeitraum bis 2050 zu ermitteln, besser zu verstehen und zu minimieren.
So erleichtern Geodaten die Risikoabschätzung
Nachholbedarf bei Absicherung von Immobilien gegen Naturgefahren
Sturm und Starkregen - wie sich Betriebe vor Naturgefahren schützen können
Extreme Wetterlagen sind in Deutschland keine Seltenheit mehr. Starkregen, Stürme und Überschwemmungen treffen immer häufiger Firmen. Die Schäden können gerade für kleine und mittlere Betriebe existenzbedrohend sein. Welche Maßnahmen Unternehmen treffen können, um sich dagegen zu schützen, und welche Absicherung im Notfall einspringt.
Hohe Schäden durch Schwergewitter und Überschwemmungen im ersten Halbjahr
Hochwasserkatastrophen, extreme Gewitter und zwei Erdbeben verursachen hohe Gesamtschäden von rund 120 Mrd. USD. Dabei fallen die weltweit versicherten Schäden mit 62 Mrd. USD deutlich höher als im 10-Jahres-Durchschnitt von 37 Mrd. USD aus. Gesunken ist jedoch im Vergleich zu den Vorjahren die Zahl der Todesopfer durch Naturkatastrophen.
Swiss Re erwartet anhaltende Wachstumsdynamik in der Schaden-Rückversicherung
Bedingt durch neue Risikopools und eine kontinuierliche Anpassungen der Prämiensätze dürfte der Nichtleben-Rückversicherungsmarkt in den nächsten zehn Jahren stärker wachsen als das BIP. Der Zehnjahresausblick für den Markt zeigt ein nominales Wachstum von etwa 5,4 Prozent pro Jahr.
Vorsicht vor Coaching-Fallen: So schützen Sie sich vor unseriösen Anbietern
Mit dem Jahreswechsel kommen oft neue Vorsätze: mehr Bewegung, gesünder leben, finanziell unabhängiger werden. Viele Menschen suchen dabei nach Unterstützung – und stoßen online auf unzählige Coaching-Angebote. Doch Vorsicht!
Die erste Wahl der VEMA-Makler in der Betriebshaftpflicht
Die Absicherung gegen mögliche Haftungsrisiken ist eine der wichtigsten betrieblichen Sicherheitsvorkehrungen. Die BHV-Anforderungen fallen je nach Branche sehr unterschiedlich aus. VEMA erkundigt sich nach den favorisierten Anbietern für Büro, Handel, Handwerk, Baugewerbe und Gastronomie.
Cyberattacken: Schadenpraxis in deutschen KMU
Cyberattacken sind für jedes fünfte KMU potenziell existenzbedrohend. Darauf antworten 38 Prozent mit höheren Anforderungen an Cybersicherheit und Auditprozesse und 37 Prozent bessern ihre Notfallstrukturen nach. Auch das Potenzial von maßgeschneiderten Cyber-Versicherungen rückt in den Fokus.
Betrug im Außendienst bei Spesen & Arbeitszeit: So gehen Sie dagegen vor
Häufen sich im Unternehmen Verdachtsmomente bezüglich verschiedener Betrugsdelikte, sind diese lückenlos aufzuklären.
Das bereitet Selbstständigen am meisten Sorgen
Selbstständige in Deutschland sehen laut einer repräsentativen Umfrage steigende Kosten für ihr Unternehmen und die Inflation als die größten Risiken. An dritter Stelle folgt die Sorge vor einer sinkenden Kundenzahl oder einem veränderten Kaufverhalten.
Geopolitik steht wieder oben auf der Risikoagenda
Lange Jahre wurden geopolitische Entwicklungen kaum als Risikofaktor wahrgenommen. Nun benannten deutsche CEOs diese als zweithöchstes Risiko. Sechs Faktoren, die den Einfluss geopolitischer Risiken auf unternehmerisches Handeln veranschaulichen und mögliche Folgewirkungen beleuchten.