Weltgesundheitstag: Chancengleichheit in der Gesundheit

Am 7. April, anlässlich des Gründungsdatums der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1948, findet jedes Jahr der Weltgesundheitstag statt. In diesem Pandemie-Jahr steht dabei die gesundheitliche Chancengleichheit im Fokus.

(PDF)
Kind-Arzt-161603744-AS-kerkezzKind-Arzt-161603744-AS-kerkezzkerkezz – stock.adobe.com

Wie sieht die gesundheitliche Lage in Deutschland aus, wo es eine ganze Reihe an Vorsorge- beziehungsweise Früherkennungsuntersuchungen gibt, um Krankheiten zu vermeiden und die Gesundheit zu stärken.

Kinder und Jugendliche

Es ist gesetzlich verankert, dass Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres Anspruch auf die sogenannten U-Untersuchungen U1 bis U9 bis zum sechsten Lebensjahr für Kinder und die J1-Untersuchung für Jugendliche haben. Anzahl und Inhalte der Untersuchungen werden vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) festgelegt. Der Arzt untersucht den allgemeinen Gesundheitszustand und ob bestimmte schwerwiegende Erkrankungen vorliegen und inwieweit sich das Kind seinem Alter entsprechend entwickelt. Darüber hinaus berät der Arzt Eltern, falls individuelle Belastungen oder gesundheitliche Risikofaktoren vorliegen. Teil der Untersuchung ist ebenfalls die Überprüfung des Impfstatus.

Erwachsene

Für Erwachsene gibt es eine Reihe von Früherkennungsuntersuchungen , um bestimmte, weit verbreitete Krankheiten wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus oder einige Krebsarten möglichst früh zu erkennen und möglichst erfolgreich behandeln zu können. So haben Frauen beispielsweise ab 20 Jahren die Möglichkeit zur Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung. Ab 30 Jahren besteht das Recht auf eine von der Krankenkasse bezahlte jährliche Brustuntersuchung und ab 35 Jahren können Männer und Frauen alle zwei Jahre auf Kassenkosten ein Hautkrebs-Screening durchführen lassen. Seit 2019 laden gesetzliche Krankenkassen ihre Versicherten ab einem Alter von 50 alle fünf Jahre zu einem Darmkrebs-Screening ein.

Gesundheits-Check-Up

Zudem haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf eine regelmäßige Gesundheitsuntersuchung, den Gesundheits-Check-Up. Dabei sollen gesundheitliche Risiken und Vorbelastungen abgefragt und Erkrankungen möglichst früh erkannt und bekämpft werden. Zwischen 18 und 34 Jahren zahlt die Kasse einen einmaligen Check-Up, ab 35 Jahren dürfen Versicherte alle drei Jahre zu einer solchen Gesundheitsuntersuchung gehen.

Zahnvorsorge

Auch Zahnvorsorgeuntersuchungen gehören zu den bezahlten Präventionsmaßnahmen in Deutschland. Kinder bis zum sechsten Lebensjahr haben sechsmal den Anspruch auf eine Untersuchung auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten. Kinder und Jugendliche von sechs bis 18 Jahren sowie Erwachsene können sich einmal pro Halbjahr untersuchen lassen. Ab dem 12. Lebensjahr werden die Untersuchungen in ein Bonusheft eingetragen und dienen später als Nachweis für den Anspruch auf erhöhte Zuschüsse beim Zahnersatz.

Vorsorge für Schwangere

Zur Schwangerschaftsvorsorge gehört die Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung. Dabei werden junge Eltern nicht nur von Ärzten, sondern auch von Hebammen oder Geburtshelfern unterstützt. Zur Vorsorge für Schwangere gehört auch ein Chlamydien-Screening für Frauen bis zum 25. Lebensjahr. Diese bakterielle Erkrankung gehört zu einer der weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Krankheit und kann zu Sterilität, Komplikationen während der Schwangerschaft oder Infektion der Neugeborenen führen.

Wer zahlt?

Alle Früherkennungsuntersuchungen, die in den Richtlinien des G-BA empfohlen werden, werden von den gesetzlichen Kassen erstattet und sind generell zuzahlungsfrei. Da manche Kassen weitere Vorsorgeuntersuchungen ohne Zuzahlung anbieten, raten auch ARAG Experten Versicherten bei ihrer Kasse nachzufragen. Krankenkassen sind aber auch verpflichtet, ihre Versicherten am Jahresanfang über alle kostenfreien Früherkennungsmaßnahmen zu informieren. Wer regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen teilnimmt, kann bei den meisten Krankenkassen mit einem Bonus rechnen.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Mehr zum Thema

Der deutsche Chiphersteller Infineon überrascht mit robusten ZahlenFoto: InfineonDer deutsche Chiphersteller Infineon überrascht mit robusten ZahlenFoto: Infineon
Wirtschaft

Infineon startet optimistisch ins neue Geschäftsjahr – Jahresprognose dank Währungseffekten angehoben


Infineon legt mit seinen ersten Quartalsergebnissen für 2025 einen vielversprechenden Start in das neue Geschäftsjahr hin, der selbst in einer von Flauten geprägten Branche für Aufsehen sorgt. Der deutsche Chiphersteller überrascht mit robusten Zahlen und hebt dank positiver Währungseffekte seine Jahresprognose an.

Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz.Allianz TradeMilo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz.Allianz Trade
Wirtschaft

Deutsche Wirtschaft unter Druck – Allianz Trade warnt vor Stagnation

Die deutsche Wirtschaft steht vor einer der größten Herausforderungen der Nachkriegszeit. Laut Allianz Trade schwächen steigende Insolvenzen, geopolitische Spannungen und drohende Handelskonflikte das Wachstum. Gleichzeitig fordert der Kreditversicherer mutige Investitionen in Innovation und Nachhaltigkeit.

Die deutsche Wirtschaft steht vor einem Wendepunkt. Das traditionelle Modell, das seit Jahrzehnten auf Exporten und industrieller Produktion basiert, wird zunehmend durch globale Veränderungen erschüttert.Foto AdobestockDie deutsche Wirtschaft steht vor einem Wendepunkt. Das traditionelle Modell, das seit Jahrzehnten auf Exporten und industrieller Produktion basiert, wird zunehmend durch globale Veränderungen erschüttert.Foto Adobestock
Wirtschaft

Wohin steuert Deutschlands Wirtschaft? Ein Wirtschaftsmodell unter Druck

Die deutsche Wirtschaft steht vor einem Wendepunkt. Das traditionelle Modell wird zunehmend durch globale Veränderungen erschüttert. Ein aktueller Artikel des Wall Street Journal beleuchtet die Schwächen dieses Ansatzes.

Hauptgeschäftsführer des GDV: Jörg AsmussenGDVHauptgeschäftsführer des GDV: Jörg AsmussenGDV
Wirtschaft

GDV fordert Anpassungen bei Nachhaltigkeitsberichterstattung

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) begrüßt die Initiative der Europäischen Kommission zur Vereinfachung der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Mit dem geplanten Omnibus Simplification Package, das am 26. Februar 2025 vorgestellt werden soll, strebt die EU eine Bündelung bestehender Berichtspflichten an, um Unternehmen zu entlasten.

Welche Haushalte trifft die Inflation besonderes und warum? Das zeigt der jüngste IMK-Inflationsmonitor der Hans-Böckler-Stiftung.Alexandra_Koch / pixabayWelche Haushalte trifft die Inflation besonderes und warum? Das zeigt der jüngste IMK-Inflationsmonitor der Hans-Böckler-Stiftung.Alexandra_Koch / pixabay
Wirtschaft

Welche Haushalte spüren die Inflation besonders?

Laut dem neuen IMK-Inflationsmonitor der Hans-Böckler-Stiftung zeigt sich, dass die Inflation im Jahr 2024 zwar moderat war, jedoch spezifische Personengruppen weiterhin stark belastet. Während die gesamtwirtschaftliche Inflationsrate bei 2,2 Prozent lag, bleibt die Frage, wie stark verschiedene Haushalte betroffen sind, ein zentrales Thema.

Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed IncomePGIMKatharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed IncomePGIM
Wirtschaft

Die Notwendigkeit einer stärkeren EU-Marktintegration wird immer deutlicher

Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed Income, beleuchtet in ihrem Marktkommentar die Dringlichkeit einer stärkeren EU-Marktintegration. Sie analysiert die Reformvorschläge von Mario Draghi und deren Auswirkungen auf Investitionen, Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunft der Eurozone.