Covid-19-Pandemie trifft Autobranche in Deutschland stark

Die Covid-19-Pandemie wird laut einer Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Zeitraum von 2020 bis 2025 28 Billionen Dollar Wertschöpfung vernichten.

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Dies bedroht sowohl in reichen als auch in armen Ländern die Wohlstandperspektiven langfristig. Im Vergleich zu anderen Staaten der Europäischen Union (EU) scheint Deutschland die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise aber gut zu überstehen. Neben dem Tourismus und der Gastronomie hat die Pandemie trotzdem in vielen Branchen bereits zu erheblichen Umsatzeinbußen geführt.

Zu den größten Verlierern der Coronakrise gehört laut Daten des Statistischen Bundesamt (Destatis) der Kfz-Handel und Kfz-Werkstätten, die preis-, kalender- und saisonbereinigt im ersten Halbjahr 2020 15,8 Prozent weniger Umsatz erzielen konnten als im zweiten Halbjahr 2019. Der Autohandel verzeichnet sogar einen Umsatzrückgang von 18,0 Prozent.

Lockdown und höhere Sparquote

Die Hauptursache des deutlichen Umsatzrückgangs ist laut dem Bundesverband freie KFZ-Händler e. V. (BVfK) der Lockdown der Verkaufsräume. Dieser führte allein April 2020 im Vergleich zum April 2019 preisbereinigt zu einem Umsatzrückgang von 45,5 Prozent. Autowerkstätten, die auch während des Lockdowns weiterarbeiten durften, verzeichneten im ersten Halbjahr 2020 mit 9,1 Prozent einen deutlich geringen Umsatzrückgang.

Ein weiterer Grund für den sinkenden Absatz der Autohändler ist laut einer Studie der DZ Bank die wirtschaftliche Unsicherheit der Verbraucher. Obwohl die privaten Vermögen in Deutschland trotz Covid-19 ein neues Rekordhoch von 6. 630 Milliarden Euro erreicht haben, schieben viele Haushalte den Kauf eines Neu- oder Gebrauchtwagens wenn möglich auf. Das verfügbare Einkommen wird stattdessen vermehrt gespart.

Wirtschaftliche Erholung des Autohandels

Der Autohandel hat inzwischen durch hohe Rabatte und günstige Leasing-Angebote für Privatkunden und Gewerbetreibende reagiert und dadurch bereits eine leichte wirtschaftliche Erholung erreicht. Im Juni 2020 stiegen preis-, kalender- und saisonbereinigt die Umsätze gegenüber dem Vormonat um 10,6 Prozent. Im Mai gab es gegenüber dem April ein Umsatzwachstum von 46,2 Prozent. Die Gewinne des Autohandels liegen aufgrund der hohen Preisnachlässe aber noch immer deutlich unterhalb des Vorjahresniveaus.

1,2 Millionen Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2020

Das Absatzproblem des Autohandels wird laut Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) auch bei der Anzahl der Neuzulassungen sichtbar. Im ersten Halbjahr 2020 wurden in Deutschland 1,21 Millionen fabrikneue Autos angemeldet. Dies sind 34,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Inzwischen ist aber auch bei den Neuzulassungen eine Erholung des Automarktes sichtbar. Im Juli 2020 wurden 43,0 Prozent mehr Neufahrzeuge zugelassen als im Vormonat. Der Juli 2020 lag mit 315.000 Neuzulassungen somit fast auf Vorjahresniveau.

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