Seit dem 1. Januar 2020 dürfen Gold, Silber und andere Edelmetalle bei Barzahlung nur noch bis zu einer Höchstgrenze von 2.000 Euro anonym gekauft werden. Denn durch die Änderung der 4. EU-Geldwäscherichtlinie werden sogenannte Tafelgeschäfte weiter eingeschränkt.
Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG, erklärt, was das neue Gesetz mit sich bringt und warum einige Händler nun sogar überlegen, ganz auf Tafelgeschäfte zu verzichten.
Dominik Lochmann, Geschäftsführer, ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG „Großsparer mit Anlagebeträgen von über 10.000 Euro müssen auch jetzt bereits namentlich von Edelmetallhändlern erfasst werden. Das neue Gesetz trifft also vor allem Menschen, die kleinere Investitionen tätigen wollen oder Edelmetalle als Geschenk zu Hochzeiten, Taufen oder ähnlichen Anlässen kaufen. Für Goldhändler bedeutet der Gesetzesbeschluss einen erheblichen Mehraufwand an Bürokratie, weshalb mit leicht steigenden Preisen zu rechnen ist. Wenn bereits Kleinkäufe von zwei 1-Unzen-Goldmünzen, wie dem Krügerrand, eine ausführliche Prüfung der Kunden einschließlich Dokumentation des Personalausweises erfordern, dauern diese Geschäftsvorfälle natürlich länger. In einer Branche, in der vorrangig mit Margen von unter einem Prozent gearbeitet wird, kratzt das an der Rentabilitätsgrenze. Es wird sicherlich einen Trend weg vom anonymen Tafelgeschäft sowie dem Kauf vor Ort und hin zum Onlinehandel geben. Einzelne Händler haben bereits angekündigt, gar keine Tafelgeschäfte mehr anzubieten, sondern nur noch im Versandhandel Edelmetalle verkaufen zu wollen.
Durch die Änderungsrichtlinie soll mehr Transparenz geschaffen und somit die Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung gestärkt werden. Der Anteil an Geldwäschefällen in Verbindung mit dem Handel von Edelmetallen ist laut offiziellen Zahlen jedoch verschwindend gering. Goldkäufer sind in der Regel klassische Sparer, die Sicherheit in einem wertstabilen Tausch- und Zahlungsmittel suchen und ihr Vermögen durch Gold lediglich diversifizieren möchten.“
Themen:
LESEN SIE AUCH
Jeder zweite Mittelständler will sein Finanzportfolio optimieren
Das Finanzmanagement rückt bei vielen Mittelständlern wieder stärker in den Fokus – als Polster für schwierige Zeiten, als lukrative Anlageinvestition oder als Zeichen einer grundsätzlichen Nachhaltigkeit. Und somit plant knapp die Hälfte aller KMUs (43,6 Prozent) in den kommenden 1,5 Jahren bestehende Geldanlagen umzuschichten beziehungsweise neu zu investieren.
PSD Bank Kiel setzt auf Edelmetall-Tarif der Fonds Finanz
Silberpreisanstieg von 16,2 Prozent erwartet. Silber vor Gold, DAX & Co.
Interview mit Marko Querfurth: 11 Fragen zu Rücklagen- und Vermögensschutz
Anlagevergleich: Edelmetalle vs. Edelsteine
Edelmetalle wie Gold und Silber gelten als inflationsstabil, während Edelsteine wie Diamanten und Rubine durch ihre Seltenheit glänzen. Doch welche Anlageform bietet die spannenderen Möglichkeiten? Ein Vergleich nimmt gängige Edelmetalle und Edelsteine unter die Lupe.
Die beeindruckende Bandbreite des Sortiments eines Goldankäufers
In zahlreichen Haushalten fristen Gegenstände aus Edelmetallen in vielfältigen Variationen oft ein trauriges Dasein. Obwohl sie aufgrund ihres Materials einen vergleichsweise hohen Wert haben, liegen sie meist unbeachtet in einer Schublade. Überraschend viele ließen sich zu gutem Geld machen.
Fondskongress 2025 in Mannheim: Neue Trends und alte Herausforderungen
Der Fondskongress 2025 hat einmal mehr bewiesen, dass die Investmentbranche im stetigen Wandel ist. Zwei Tage lang trafen sich führende Experten, Finanzberater und Asset Manager im Congress Center Rosengarten in Mannheim, um über die Zukunft der Finanzwelt zu diskutieren.
Inflation frisst Sparzinsen auf – Festgeld-Realzins wieder negativ
Festgeld bringt Sparerinnen und Sparern im Durchschnitt nicht mehr genug Rendite, um die Inflation auszugleichen. Laut einer aktuellen Verivox-Auswertung liegt der Realzins erstmals seit einem Jahr wieder im negativen Bereich. Dennoch gibt es Möglichkeiten, sich gegen den schleichenden Wertverlust zu schützen.
Finanzplanung auf dem Tiefpunkt: Nur 26 Prozent der Deutschen planen ihre Finanzen aktiv
Die finanzielle Absicherung wird in Zeiten unsicherer Rentensysteme und wachsender Altersarmut immer wichtiger. Dennoch haben nur 26,3 Prozent der Menschen in Deutschland einen Finanzplan für 2025, wie eine aktuelle Umfrage der LV 1871 zeigt.
Die beliebtesten Geldanlagen 2024/2025
Immobilien, Tagesgeld, Gold und Fonds sind die Favoriten der Deutschen für das kommende Jahr. Sicherheit bleibt der wichtigste Faktor bei der Geldanlage.
Revolut startet kostenfreie ETF-Sparpläne in Deutschland
Das Fintech Revolut bietet seinen Kunden in Deutschland ab sofort die Möglichkeit, kostenfreie ETF-Sparpläne zu nutzen. Damit erweitert das Unternehmen sein Angebot im Bereich Kapitalmarktanlagen.
Wie Edelmetalle als Krisenversicherung für Selbstständige dienen können
Wie Edelmetalle Selbstständigen dabei helfen können, ihr Kapital zu sichern und in Krisenzeiten stabil zu bleiben, erklärt Heyla Kaya im Gastbeitrag.