Derzeit hat fast jedes dritte Unternehmen in Deutschland nur eine Vollzeitstelle für Mitarbeiter eingeplant, die sich hauptsächlich mit Datenschutz befasst. 59 Prozent haben dafür weniger als eine Vollzeitstelle zur Verfügung, zeigt eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Nur wenige Unternehmen setzen auf mehr als eine Vollzeitstelle für Datenschutzthemen. 4 Prozent haben bis zwei Vollzeitäquivalente dafür eingeplant, nur 1 Prozent bis drei Vollzeitäquivalente. Vor allem große Betriebe beschäftigen mehrere Datenschutzexperten.
Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsführung für Recht und Sicherheit, dazu:
„Mit der Datenschutzgrundverordnung ist der Aufwand für viele Unternehmen enorm gestiegen. Wer qualifiziertes Personal finden konnte, hat dies auch eingestellt. Beim Datenschutz herrscht jedoch deutschlandweit Fachkräftemangel.“
Für viele Kanzleien und Rechtsberater mit Datenschutz-Knowhow sei das vergangene Jahr deshalb sehr arbeitsintensiv gewesen. Bis heute seien viele noch damit beschäftigt, ihre Geschäftsprozesse an die DSGVO-Vorgaben anzupassen.
35 Prozent der Unternehmen ab 500 Mitarbeitern haben dafür bis zu vier Stellen vorgesehen, jedes Vierte (28 Prozent) vier oder mehr Vollzeitarbeitsplätze.
Verordnungen zu E-Privacy und E-Evidence
Für 2019 sind weitere wichtige Entscheidungen für neue Datenschutzregeln geplant: So soll die E-Privacy-Verordnung beschlossen werden. Im Bereich der elektronischen Kommunikation soll sie die DSGVO ergänzen und wird derzeit auf EU-Ebene verhandelt.
Außerdem verhandelt die EU momentan die sogenannte E-Evidence-Verordnung. Damit soll der Zugriff von Strafverfolgungsbehörden auf elektronische Beweismittel erleichtert werden. Strafverfolgungsbehörden eines Mitgliedsstaates könnten demnach von Providern verlangen, kurzfristig elektronische Beweise herauszugeben, auch wenn diese in einem anderen Mitgliedsstaat ansässig sind.
Der Bitkom sieht hier Nachbesserungsbedarf. Susanne Dehmel sagt:
„Private Provider sollten keine Grundrechtsprüfungen vornehmen, ohne dass nationale Behörden miteinbezogen werden.“
Themen:
LESEN SIE AUCH
Generative Künstliche Intelligenz schürt Angst um Arbeitsplätze
Generative Künstliche Intelligenz verspricht Produktivitätssteigerungen und wirtschaftliche Vorteile. Doch die Bevölkerung in Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Spanien sieht mehr Risiken als Chancen. Groß ist auch die Sorge vor Arbeitsplatzverlusten und einem noch stärkerem Gefälle beim Bildungsniveau.
Geringe Budgets und fehlende Experten bremsen Entwicklung im Finanzbereich
Bei der Implementierung und Automatisierung innovativer Finanztechnologien fehlt der Mehrheit der CFOs das ausreichende Budget und insbesondere die richtigen Expertinnen und Experten im Unternehmen. Denn 94 Prozent gaben in einer Umfrage an, sehr vom Fachkräftemangel betroffen zu sein.
Wirtschaft verliert durch Fachkräftemangel 49 Mrd. Euro
45,9 Mio. Menschen haben vergangenes Jahr in Deutschland gearbeitet – so viele wie noch nie. Trotzdem konnten 570.000 Stellen branchenübergreifend nicht besetzt werden. Das Produktionspotenzial der Betriebe bleibt auf der Strecke und 2024 gehen dadurch Produktionskapazitäten im Wert von 49 Mrd. Euro verloren.
So effektiv beugt HR-Software Fachkräftemangel vor
Über 43 Prozent der deutschen Unternehmen leiden unter Engpässen an qualifizierten Arbeitskräften. In manchen Sparten wie Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung sind es sogar rund 60 Prozent. Wie passende HR-Software die Personalabteilung effizient unterstützen kann, zeigt HR-Experte Dr. Christian Ellrich auf.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Die Team- und Zusammenarbeit neu justieren
Viele Teams in den Unternehmen stehen aktuell vor der Herausforderung, sich selbst und ihre Zusammenarbeit neu zu definieren, um ihre Leistungsfähigkeit zu bewahren. Das zeigt eine Befragung von Personalverantwortlichen durch die Unternehmensberatung Kraus & Partner.
Voll versteuert!? Drei Stolperfallen, die Unternehmen mühelos vermeiden können
Teure Materialien sowie steigende Energie- und Transportpreise führen in zahlreichen Unternehmen zu Sparmaßnahmen. Unvorhergesehene und potenziell kostspielige Steuernachzahlungen können in einer angespannten Situation den Druck auf die finanziellen Ressourcen empfindlich erhöhen. . Dabei lassen sich einige steuerliche Stolperfallen umgehen.
ESG-Strategien stärken den Erfolg im Mittelstand
Jährlich veröffentlicht das Zentrum für Arbeitgeberattraktivität, kurz zeag GmbH, in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen eine Trendstudie zum Status quo im Mittelstand und darüber hinaus. Dieses Jahr wurden ökologische und soziale Faktoren unter Berücksichtigung geltender ESG-Kriterien untersucht: ökologische Führung und ein ausgeprägtes Diversitätsklima wirken sich positiv auf den Unternehmenserfolg aus.
MICHAELIS-LIVE am 24.09.: "Haftungsmantel GmbH“ vs. deliktische Durchgriffshaftung auf den Geschäftsführer
Eine GmbH soll vor der persönlichen Haftung schützen. Dies ist auch häufig bei einer GmbH oder anderen „juristischen Personen“ der Fall. Trotzdem werden Konstellationen festgestellt, die zu einer persönlichen Haftung des Geschäftsführers führen können. Rechtsanwalt Boris Glameyer erläutert anhand ausgewählter Fallbeispiele aus der Praxis diese problematischen Konstellationen.