Die EZB hob auf ihrer heutigen Sitzung die Leitzinsen wie erwartet um 25 Basispunkte an und signalisierte recht deutlich, dass weitere Zinserhöhungen in der Pipeline seien. Die anfängliche Reaktion war hawkisch, da die Aufwärtskorrektur der Inflationsprognosen die Erwartung verstärkte, dass die EZB im September ebenso wie im Juli die Zinsen erhöhen könnte.
Der EZB-Rat bestätigte zudem die Absicht, die Wiederanlage von Tilgungsbeträgen fällig gewordener, unter dem APP-Programm erworbener Anleihen zu beenden und den Pfad der quantitativen Straffung beizubehalten.
Der Ton von EZB-Präsidentin Lagardes Anmerkungen war jedoch weniger hawkish als die Erklärung, in der sie hervorhob, dass sich die Inflation bereits deutlich verlangsamt habe. Zudem gebe es Anzeichen dafür, dass sich die Straffungspolitik der EZB auf die Wirtschaft auswirke.
Es bleibt der Eindruck, dass der Rat, obwohl er im Juli einen weiteren Zinsschritt vornehmen wird, sich langsam dem Ende des Straffungsprozesses nähert, nachdem er die Zinsen auf den höchsten Stand seit 22 Jahren angehoben hat. Wie auch bei der gestrigen FOMC-Sitzung dürfte sich dies positiv auf das lange Ende der Renditekurven auswirken und den Euro an den Devisenmärkten stützen.
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