Der Bundestag berät aktuell über die Umsetzung der EU-Richtlinie über transparente und vorhersehbare Arbeitsbedingungen ins deutsche Recht. Der aktuelle Entwurf wurde in einer Anhörung im Ausschuss für Arbeit und Soziales diskutiert.
Eine Erklärung des Bitkom-Präsidenten Achim Berg.
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, Digitalisierungshürden wie Schriftformerfordernisse abzubauen. Allerdings: Die geplanten Regeln für Arbeitsverträge sind kein Schritt vorwärts, sondern zurück. Jetzt fehlt nur noch, dass man die Verträge mit der Postkutsche zum Adressaten transportieren muss. Künftig können Arbeitgeber mit einem empfindlichen Bußgeld belegt werden, wenn sie Arbeitsverträge nur digital und nicht auf Papier ausfertigen.
Der Gesetzgeber zwingt Unternehmen und private Arbeitgeber also, Arbeitsverträge in jedem Einzelfall auszudrucken. Dies widerspricht den Anforderungen einer modernen und auf Ressourcenschonung bedachten Arbeitswelt. Ab August droht für jeden Arbeitsvertrag, der nur digital vorliegt, ein Bußgeld von 2.000 Euro. Da darf sich niemand wundern, wenn Deutschland als digital rückständig belächelt wird.
Anstatt die Behörden endlich aus dem Faxzeitalter zur reißen, werden nun die Unternehmen gezwungen, das Rad zurückzudrehen und wieder mit Papier zu arbeiten. Das ist nicht nur überflüssig, es macht unnötig Arbeit, hilft den Beschäftigten nicht und verbraucht wertvolle Ressourcen. Jedes Jahr werden Millionen Seiten Papier für Arbeitsverträge sinnlos bedruckt. Digital geht das sehr viel einfacher, günstiger und klimafreundlicher.
Die EU-Richtlinie zu den Arbeitsbedingungen, die den Neuregelungen zu Grunde liegt, sieht ausdrücklich auch Arbeitsverträge in elektronischer Form vor. Bei der Umsetzung der Richtlinie verspielt der deutsche Gesetzgeber die Chance, die Nachweispflicht von Arbeitsverträgen zeitgemäß digital zu gestalten. Stattdessen frönt die deutsche Politik dem Papierfetisch.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Cybersicherheit: Bund beschließt NIS2-Umsetzung – Bitkom mahnt Nachbesserungen an
Mit der NIS2-Richtlinie will die EU die Cybersicherheit in Europa stärken. Bei der Umsetzung räumt der Bund seinen Behörden allerdings erhebliche Ausnahmen ein, moniert der Digitalverband Bitkom - und das ist nicht der einzige Kritikpunkt.
Verhärtete Fronten und neue Streikwelle: Versicherungsbranche vor einem heißen Juni
Die Tarifverhandlungen in der Versicherungswirtschaft sind gescheitert, die Fronten verhärtet – ver.di setzt auf gezielte Streikaktionen. Was hinter dem Abbruch der Gespräche steckt, wie sich die Lager positionieren und warum sich der Konflikt zum Grundsatzstreit entwickelt.
BVK bietet Vermittlern Beratungstool zur digitalen Rentenübersicht
Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) bietet Vermittlern als erster Vermittlerverband ein kostenfreies Tool an, das ergänzend zur Digitalen Rentenübersicht (DRÜ) der Deutschen Rentenversicherung den Vermittlern Wirkung und Nutzen der DRÜ vorstellt. Das Programm bietet eine Schnellberechnung sowie Detailberechnung an die ausschließlich im BVK-Mitgliederbereich aufrufbar ist.
ESG-Strategien stärken den Erfolg im Mittelstand
Jährlich veröffentlicht das Zentrum für Arbeitgeberattraktivität, kurz zeag GmbH, in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen eine Trendstudie zum Status quo im Mittelstand und darüber hinaus. Dieses Jahr wurden ökologische und soziale Faktoren unter Berücksichtigung geltender ESG-Kriterien untersucht: ökologische Führung und ein ausgeprägtes Diversitätsklima wirken sich positiv auf den Unternehmenserfolg aus.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
D&O-Studie 2025: Manager sehen Cyberbedrohungen als größtes Haftungsrisiko
Cyberangriffe, Datenverluste und regulatorische Vorgaben zählen 2025 zu den größten Haftungsrisiken für Führungskräfte in Deutschland – dennoch räumen viele Unternehmen dem Risikomanagement zu wenig strategische Priorität ein. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle „Directors’ and Officers’ Liability Survey“ von Willis (WTW) in Kooperation mit der Kanzlei Clyde & Co.
Wie Unternehmer Steuern im Voraus sparen können
Wie heißt es zum Jahreswechsel immer so schön? Neues Jahr, neues Glück. Um diesem geflügelten Wort auch Taten folgen zu lassen, gibt die Gesetzgebung Unternehmern einige praktische Hilfsmittel an die Hand, damit sich der geschäftliche Erfolg einstellt. Eines davon ist der Investitionsabzugsbetrag, kurz IAB. Wie der richtig genutzt wird, erklärt Prof. Dr. Christoph Juhn, Professor für Steuerrecht an der FOM Hochschule und geschäftsführender Partner der Kanzlei JUHN Partner im Gastbeitrag.
Die Team- und Zusammenarbeit neu justieren
Viele Teams in den Unternehmen stehen aktuell vor der Herausforderung, sich selbst und ihre Zusammenarbeit neu zu definieren, um ihre Leistungsfähigkeit zu bewahren. Das zeigt eine Befragung von Personalverantwortlichen durch die Unternehmensberatung Kraus & Partner.
Mit Mitarbeiter-Benefits die Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen
Deutschlands Mittelstand steht aktuell vor einem Dilemma. Die Auftragsbücher zahlreicher Firmen sind gut gefüllt. Doch leider fehlen Fachkräfte, um die nötigen Aufgaben zu übernehmen. Mitarbeiter-Benefits können helfen, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Werden sie richtig aufgebaut, können sie im Wettkampf um die besten Leute ausschlaggebend sein.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.