Neuer Technologieansatz für die Analyse von strukturierten und unstrukturierten Daten im Versicherungs- und Finanzbereich: seKOS stellt einen zentralen Schritt für das Verständnis der Inhalte dar und ist ein wichtiger Faktor für die weitere Automatisierung von Vertriebs- und Serviceprozessen.
Mit dem „sales.engine-Knowledge-Organization-System“ (seKOS) entsteht derzeit die dritte Säule im Eigenentwicklungs-Portfolio der 3H Solutions AG. Das Münchner Softwarehaus ergänzt damit die Bereiche „iST – intelligent Sales Trigger“, dem zentralen Baustein für die „sales.engine“, und „Fuzzy-Data“, der flexiblen Lösung zur Datenspeicherung.
seKOS bündelt verschiedene Werkzeuge semantischer Technologien, die Inhalte erkennen und in eine für Maschinen verarbeitbare Form umwandeln. Das System knüpft dabei an Entwicklungen an, wie sie in Suchmaschinen für die Ergebnisanzeige oder bei der Zusammenstellung von Beiträgen in den sozialen Medien bereits seit einiger Zeit verwendet werden.
Trotz Standards – viele Daten bleiben wenig strukturiert
Der überwiegende Teil der täglich im Geschäftsbetrieb anfallenden Daten bleibt weiterhin unstrukturiert, da es sich beispielsweise um Konversationen (wie zum Beispiel E-Mails, Briefe, Chats) handelt.
Selbst bei standardisierter Übertragung der Rohdaten über eine Schnittstelle fehlen oft wichtige Informationen zur Einordnung. Dies beginnt bereits bei nicht verfügbaren Informationen zur Klassifikation von Dokumentenarten oder Produkten, auf die sich die Dokumente beziehen.
Schätzungen gehen davon aus, dass nur rund 20 Prozent der Daten vollständig strukturiert vorliegen – für die übrigen Daten bedarf es daher technischer Lösungen. seKOS liefert den für die Analyse und das Erschließen und Verstehen der Inhalte erforderlichen Kontext.
Das reduziert den Bedarf an strukturierten Datenlieferungen, gleichzeitig erhöht es das Potenzial für an individuelle Nutzeranforderungen anpassbare Abfrage- und Analysemöglichkeiten.
Kfz-Versicherung als erster Anwendungsfall
Ein erster Show-Case wurde aktuell für den Bereich Kfz-Versicherung umgesetzt. Die Vielfalt der verwendeten Begriffe sowie der unterschiedliche Umfang der jeweils zur Verfügung stehenden Daten, waren dabei eine große Herausforderung.
Diese konnte durch die Einbeziehung von seKOS gelöst werden. Im Ergebnis werden durch die Dokumentenanalyse automatisiert die Kunden- und Vertragsstruktur angelegt und gleichzeitig intelligente Sales Trigger erzeugt. Tobias Haff, Projekt Lead sales.engine, freut sich:
Mit der Analyse von Daten in der Kfz-Versicherung haben wir einen schönen, ersten Anwendungsfall gefunden. Durch den kontinuierlichen Ausbau von seKOS können wir ständig weitere Mehrwerte schaffen und die Anwendungsbereiche ausdehnen.
Langfristiger Entwicklungsansatz mit Ausrichtung auf Geschäftsprozesse
Sowohl Produktwelten als auch die verfügbaren Datenstrukturen unterliegen einem ständigen Wandel. Dies gilt vor allem für Versicherungsprodukte, die durch Klauseln leicht individualisiert werden können und allgemein für Finanzprodukte, die regelmäßig aufgrund von Regulierungsmaßnahmen angepasst werden müssen.
Die Entwicklung von seKOS verfolgt daher einen langfristigen Ansatz, der sich den Änderungen über die Zeit hinweg anpasst. Neben den rein fachlichen Strukturen werden auch Geschäftsvorfälle allgemein erfasst und damit die Automatisierung von Vertriebs- und Serviceprozessen verbessert.
Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Erzeugung von intelligenten Sales Triggern und die Automatisierung von Vertriebsprozessen durch die sales.engine.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Weniger Arbeitsaufwand, bessere Ergebnisse
Gute Vertragsintelligenztools können Verträge von Wettbewerbern automatisiert vergleichen und Kernaspekte extrahieren. Eine Case Study zeigt, wie ein Fortune-500-Versicherungsunternehmen durch die Automatisierung des Angebotsworkflows ein Drittel der manuellen Arbeit einspart.
Wettbewerbsvorteil im dynamischen Versicherungsmarkt
Cyberstalking – so schützt man sich!
ottonova startet Vermarktung von White-Label-Produkten
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Digitalmacht ohne Substanz – Warum Europa beim KI-Wettlauf ins Hintertreffen gerät
Europa ruft nach Souveränität, investiert Milliarden, reguliert ambitioniert – und bleibt doch in der digitalen Peripherie. Trotz der politischen Verve, Künstliche Intelligenz zur strategischen Schlüsseltechnologie Europas zu erklären, ist das Bild ernüchternd: Die Substanz fehlt.
Mit KI zum digitalen Abschluss: die Bayerische und muffintech starten Pilotprojekt zur Antragsunterstützung
Die Versicherungsgruppe die Bayerische und das Technologie-Start-up muffintech starten ein gemeinsames Pilotprojekt zur digitalen Vertriebsunterstützung in der Sachversicherung. Im Zentrum steht der KI-Assistent LEA, der Kunden durch den Online-Antragsprozess begleitet und in Echtzeit Fragen beantwortet. Der erste Einsatz erfolgt im Bereich der Zahnzusatzversicherung, weitere Sparten wie die Hausratversicherung sollen kurzfristig folgen.
Wie KI-Agenten den Beratungsalltag neu definieren
Die Maklerarbeit verändert sich rasant: Digitale Assistenten auf KI-Basis übernehmen Routinetätigkeiten und ermöglichen so mehr Fokus auf Beratung und Beziehungspflege. Jonathan Posselt, Teamleiter KI bei Fonds Finanz, zeigt im Gastbeitrag, wie Maklerbüros schon heute die Weichen für die Zukunft stellen können. Der Text erschien zuerst im expertenReport 07/25.
Versicherungs-KI mit Potenzial – aber auch mit Vorbehalten
Viele Deutsche würden gerne Künstliche Intelligenz nutzen, um Versicherungsanträge schneller und einfacher zu erledigen. Auch bei der Vertragsanalyse zeigen sich viele aufgeschlossen. Doch sobald es um Gesundheitsdaten oder Schadensbewertungen geht, kippt die Stimmung.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.