Intern, extern oder doch mittels kostenloser App? – Auf was man bei Übersetzungen wichtiger Dokumente achten sollte

Intern, extern oder doch mittels kostenloser App? – Auf was man bei Übersetzungen wichtiger Dokumente achten sollte
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Ob mit Kunden oder mit Geschäftspartnern – heute gehört es zum Tagesgeschäft, global zu agieren, mit Menschen aus der ganzen Welt zu kooperieren und Geschäfte abzuschließen. Damit die Verhandlungen zur Zufriedenheit beider Seiten ablaufen, muss man zunächst einmal die Sprachbarriere überwinden. Zudem muss man wichtige Dokumente wie Verträge mit besonderer Sorgfalt übersetzen.

Auf was man achten sollte, damit bedeutende schriftliche Deals auch im Übersetzungsprozess stichfest bleiben, gibt es hier zu nachzulesen.

Die Qual der Wahl – Übersetzungsmöglichkeiten im Überblick

Unterschiedliche Unternehmen setzen auf unterschiedliche Vorgehensweisen. Die einen vertrauen auf Übersetzungsprogramme, die anderen lassen diverse Texte intern von einem eigenen Mitarbeiter bearbeiten. Andere beauftragen wiederum ein Übersetzungsbüro oder suchen sich Freelancer beziehungsweise freiberufliche Einzelpersonen für diese Arbeit. Wir haben einmal alle Möglichkeiten nach folgenden Kriterien untersucht: Aufwand, Kosten und Qualität. Die Tabelle zeigt die Vor- und Nachteile aller Optionen zusammengefasst und auf einen Blick:

 

 Digitale Übersetzungstools  Interne Übersetzung  Externer Übersetzung
  Aufwand Schnelle Installation und einfache Handhabung Kurze Kommunikationswege und jeder Zeit verfügbar Höherer Zeitaufwand für die Suche nach einem verlässlichen Übersetzungsbüro oder Freelancer
 Kosten Kostenlose Möglichkeiten bis hin zu teuren Übersetzungssoftwares Auf lange Sicht eine kostengünstige Option Höhere Kosten, aber eventuell günstigerer Tarif bei Eingehen einer langfristigen Partnerschaft mit der Agentur
  Qualität
  • Hohe Fehlerquote aufgrund von 1:1-Übersetzung
  • Roboterartige Ausdrucksweise und verminderte Qualität des Inhalts
Abhängig von den Sprachkenntnissen und dem Fachwissen des beauftragten Angestellten, jedoch handelt es sich meist nicht um einen spezifisch ausgebildeten Fachübersetzer
  • Einwandfreie Übersetzung durch einen zertifizierten Muttersprachler
  • Dementsprechend gute Lesbarkeit und verständliche Formulierungen
  • Anschließende Zweitkorrektur nach dem „Vier-Augen-Prinzip“

Mensch vs. Maschine

Maschinelle Übersetzung

Beim Einsatz kostenloser Apps und Plugins heißt es, Vorsicht walten zu lassen. Zwar lassen sich Texte so schnell und vor allem bequem in eine andere Sprache übertragen, die Ergebnisse sind allerdings nicht immer ganz fehlerfrei. Zudem verfügen digitale Tools einfach nicht über die gewünschte Intelligenz bei Aspekten wie einer flüssigen Ausdrucksweise und der Erschließung des Kontexts. Für eine grobe Erstversion zum Einfinden in einen Text sind virtuelle Übersetzungsanbieter noch dienlich. Bei wichtigen Verträgen sollte man die Übersetzung jedoch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Inkorrekte Formulierungen können bei rechtlichen Angelegenheiten erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Wer eine professionelle Übersetzungssoftware in Erwägung zieht, sieht sich wiederum mit sehr hohen Kosten bei der Anschaffung konfrontiert. Zudem muss man die Mitarbeiter erst einmal in die Benutzung der Software einführen. Kosten- und Zeitaufwand sind hier daher nicht zu unterschätzen. Da die maschinelle Übersetzung auch keine hundertprozentig korrekte Übertragung garantiert, sollte im Anschluss eine zusätzliche Korrektur durch menschliche Hand erfolgen.

Interne oder externe Übersetzung?

Interne Übersetzung

Auch wenn man sich aufgrund eben genannter Punkte für einen Übersetzungsprofi aus Fleisch und Blut entscheidet, steht man weiterhin vor der Qual der Wahl. Möchte man vertrauliche Dokumente lieber firmenintern behandeln lassen, kann man dafür einen sprachlich talentierten Angestellten beauftragen. Ein studierter Anglist beispielsweise, bringt hierfür womöglich ausgezeichnete Sprachkenntnisse mit, aber besitzt nicht unbedingt das nötige Fachwissen über das deutsche und britische Rechtssystem.

Trifft man aber die Wahl, einen Fachübersetzer für genau solche Übersetzungsarbeiten einzustellen, gestalten sich diese Prozesse auf lange Sicht natürlich kostengünstiger und sind unmittelbar verfügbar. Auf eine interne Übersetzung zurückzugreifen hängt also von der sprachlichen und fachlichen Expertise des jeweilig angedachten Mitarbeiters ab.

Externe Übersetzung

Professionelle Übersetzungsbüros bieten eine einwandfreie Übersetzung eines wichtigen Dokuments. Diese Agenturen zeichnen sich dadurch aus, dass sie zertifizierte Muttersprachler beschäftigen. Das bedeutet, dass diese beide Sprachen fließend beherrschen und zudem professionell als Übersetzer ausgebildet worden sind. Falls ein Schriftstück gleich in mehrere Sprachen übersetzt werden soll, findet man in solch einem Büro optimalerweise ein Angebot an unzähligen Sprachkombinationen. Man muss für eine andere Sprache also nicht extra einen weiteren Übersetzer finden. Welches eben oft der Fall ist, wenn man Einzelpersonen für den Job engagiert.

Zudem bieten Übersetzungsbüros nicht nur verschiedene Sprachkombinationen. Deren Angestellte sind auch auf spezifische Branchen und Themenbereiche spezialisiert. Bei wichtigen Dokumenten wie Verträgen wird also ein Muttersprachler mit Fachwissen im Bereich Jura eingesetzt. Dieser weiß also auch komplizierte Paragrafen und rechtliche Fachbegriffe korrekt zu übersetzen. Zusätzlich wird die fertige Erstfassung noch einmal mit dem „Vier-Augen-Prinzip“ von einem Zweitkorrektor überprüft. So werden vermeintliche Fehler in mehreren Korrekturschleifen bis hin zur Perfektion ausgemerzt.

Eine Bearbeitung solch komplexer Inhalte kann zwar eine längere Zeit in Anspruch nehmen, das Endergebnis ist es aber definitiv wert. Eine professionelle Übersetzung kann dementsprechend vor Streitigkeiten mit dem ausländischen Geschäftspartner bewahren und finanzielle Schäden für das Unternehmen vermeiden.