Das Feriendomizil – das zweite Zuhause

Das Feriendomizil – das zweite Zuhause
© astrosystem – stock.adobe.com

Wie sieht der Urlaub, die kostbarste Zeit des Jahres, künftig aus, wenn Hotels, Ferienwohnungen, Gaststätten, Cafés und viele andere Freizeiteinrichtungen besonderen Hygienevorschriften unterliegen? Wird Urlaub in Deutschland attraktiver? Zieht es die Reiseweltmeister aus Deutschland weiterhin ins Ausland? Wird vielleicht sogar der Traum von der eigenen Ferienwohnung an der See oder in den Bergen wahr?

Eine Studie von Engel und Völkers, beauftragt von „FeWo-Direkt“, hatte sich bereits 2017/2018 mit der Frage beschäftigt, wohin es den Immobilienkäufer zieht, der sich an seinem Lieblingsurlaubsort ein zweites Zuhause leisten möchte. Für viele mag es überraschend klingen, aber die Deutschen leisten sich im eigenen Land am häufigsten einen Zweitwohnsitz. Mit großem Abstand folgen dann Spanien, Österreich, Italien, Kroatien, Frankreich, Schweiz, Niederlande, Portugal und Griechenland.

Bei der Kaufentscheidung sind auch hier Lage, Größe und Kaufpreis größtenteils ausschlaggebend. Weitere, wichtige Faktoren sind das Vermietungs- und Wiederverkaufspotenzial, die Infrastruktur in der Region und natürlich auch die Sicherheitslage des Urlaubs(landes). Die Ergebnisse einer Onlineumfrage aus dem Jahr 2019 zur Lage der Ferienimmobilie zeigt auf, welche Standorte beim Immobilienkauf bevorzugt werden. Rund 13 Prozent der befragten Eigentümer einer Ferienimmobilie außerhalb Deutschlands gaben an, in direkte Meerlagen zu investieren. Im Inland trifft dies nur auf 4 Prozent der Immobilien zu.

Besitzer einer eigenen Ferienimmobilie genießen es, nach Lust und Laune losfahren und ihre Freizeit in den eigenen vier Wänden verbringen zu können. Befindet sich das zweite Zuhause in Deutschland, sind Eigennutzung, Altersvorsorge oder auch zusätzliche Mieteinnahmen ein Motiv für eine Kaufentscheidung. Wird im Ausland gekauft, spielt der Wunsch, sich später im Ausland zur Ruhe zu setzen, häufig eine Rolle.

Versicherungsschutz für FeWo und Ferienhaus

Besitzer von Ferienwohnungen oder Ferienhäusern müssen diese auch separat versichern, denn diese sind nicht über einen bestehenden Hausratschutz (Außenversicherung) mitversichert. Nicht ständig bewohnte Unterkünfte benötigen eine eigene Versicherungspolice. Eigentümer sollten dabei einige Details beachten.

Das Feriendomizil wird so ausgestaltet, dass es jederzeit genutzt werden kann. Insofern befindet sich dort auch dauerhaft Ihr Hausrat, meist auch mit sehr viel Liebe zum Detail ausgesucht. Hinzu kommt, dass das Einbruch- und Diebstahlrisiko höher ist, als bei ständig bewohnten Immobilien. Die Ferienimmobilie wird nur wenige Wochen oder Monate im Jahr genutzt und manchmal ist der nächste Nachbar einige Kilometer entfernt. Oder auch die umliegenden Nachbarn sind jeweils nur für kurze Zeit vor Ort. Auch das Vandalismus-Risiko kann dadurch steigen. Kommt es tatsächlich zum Schaden, besteht die Gefahr, dass dieser relativ spät entdeckt wird und die Behebung teuer werden kann. Das beste Beispiel dafür ist ein klassischer Rohrbruch, der eventuell auch den direkten Nachbarn betreffen könnte. In Ferienregionen, die keine ganzjährige Saison haben, ist das Risiko für teurere Hausratschäden vorhanden. Beim Abschluss einer Hausratversicherung für das Feriendomizil sind einige Details zu berücksichtigen:

  • Sehr detaillierte Angaben zur geplanten Nutzung
  • Pauschale Angaben zur Nutzung sollten vermieden werden. Sieht der Versicherer diese als Falschangabe an, kann der Versicherungsschutz verweigert werden.
  • Angaben zur Vermietung müssen ebenfalls den Tatsachen entsprechen: Wird hinterlegt, dass es eine ganzjährige Vermietung gibt, muss das auch zutreffen. Steht das Ferienhaus leer und wird eingebrochen, kann es Probleme geben, weil der Leerstand nicht angegeben wurde.
  • Sind Überwachungs- und Sicherungsvorkehrungen vorhanden, können eventuell Nachlässe auf die Versicherungsprämien gewährt werden.
  • Die Versicherungssumme sollte dem tatsächlichen Wert der Einrichtung entsprechen, damit eine Unterversicherung vermieden werden kann.
  • Wertgegenstände sind besser am Hauptwohnsitz aufzubewahren, da sie von den meisten Angeboten für Hausratversicherungen eines Urlaubsdomizils nicht abgedeckt werden.
  • Für eine Hausratversicherung für das eigene Feriendomizil im Ausland ist der Abschluss bei einem deutschen Versicherer ratsam. Kommt es tatsächlich zum Schadenfall, gilt deutsches Recht, es gibt keine Sprachbarrieren und die Schadenabwicklung wird dadurch erleichtert.
  • Die Versicherungspolice sollte auch eine private Vermietung abdecken.

Beispielsweise schützt Mundial by Hiscox als Kombipolice mit Gebäude-, Hausrat- und Haftpflichtversicherung für Ferienhäuser und -wohnungen darin befindliche Sach- und Wertgegenstände.

Außerdem sind der Eigentümer als Versicherungsnehmer, Familienmitglieder sowie Angestellte gegen Haftpflichtansprüche Dritter versichert.

Mehr zum Thema in der Juni-Ausgabe des experten Report

 

Bilder: (1) © astrosystem – stock.adobe.com (2) © experten-netzwerk GmbH