70 Prozent der Chief Financial Officers der weltweit größten Unternehmen sind davon überzeugt, dass ihr Versicherer die meisten oder alle Schäden abdeckt, die ihr Unternehmen bei einem Cyberangriff erleiden könnte. Dies zeigt eine Umfrage im Auftrag von FM Global.
So gaben 45 Prozent der Befragten an, dass sie davon ausgehen, dass ihr Versicherungsträger „die meisten“ durch Cybersicherheitsangriffe verursachten Schäden abdeckt. 26 Prozent der Teilnehmer waren sogar der Meinung, dass „alle“ Schäden abgedeckt sind.
Für viele dieser Schäden ist dies jedoch nicht der Fall. Denn der Großteil der Auswirkungen, mit denen die befragten Finanzmanager bei einem schweren Cybersicherheitsangriff rechnen, sind in der Regel nicht Bestandteil von Versicherungspolicen.
Mit diesen Schäden rechnen Finanzmanager
- Neue Ausgaben für die Schadenminimierung (53 Prozent)
- Schädigung der Marke/Reputation (46 Prozent)
- Stärkere Kontrollen durch Investoren (40 Prozent)
- Umsatzrückgang (38 Prozent)
- Durch das Ereignis entstandene Compliance-Probleme (35 Prozent)
- Verlust von Marktanteilen (24 Prozent)
- Schwächung des Aktienkurses (24 Prozent)
Laut FM Global würden in der Tat viele neue Kosten durch eine umfassende Cyber- oder Sachversicherung abgedeckt. Dies beinhaltet auch solche für die Wiederherstellung von Daten oder Anlagen. Die Kosten für Rechtsstreitigkeiten und Kundenbenachrichtigungen wären Gegenstand einer Haftpflichtversicherung.
Die weiteren in der Umfrage aufgeführten Kosten müssten jedoch vermutlich vom betroffenen Unternehmen selbst getragen werden. Gleichzeitig gab mehr als die Hälfte der Befragten an, dass es Monate bis Jahre dauern würde, sich in finanzieller Hinsicht von einem schweren Cybersicherheitsvorfall zu erholen.
Kevin Ingram, Executive Vice President und Chief Financial Officer bei FM Global, erklärt:
„Eine Cyberversicherung ist wichtig. Allerdings zeigen die Ergebnisse unserer Umfrage, dass sie leitenden Finanzmanagern möglicherweise ein falsches Sicherheitsgefühl vermittelt. Versicherungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements. Es gibt jedoch Schäden im Zusammenhang mit Cyberangriffen, die nicht durch eine Versicherung abgedeckt werden können. Dazu gehören etwa der Reputationsverlust eines Unternehmens, entgangene Marktanteile, Wachstumseinbußen, schwächere Bewertungen sowie Verluste aufgrund von erhöhten Kapitalkosten. Daher liegt uns so viel daran, unsere Kunden dabei zu unterstützen, solche Schäden von vorneherein zu verhindern.“
FM Global verfolgt bei der Ermittlung von Cyberrisiken und zur Vermeidung von Sachschäden einen technischen Ansatz. Das von FM Global entwickelte Tool zur Bewertung von Cyberrisiken identifiziert vermeidbare Schwachstellen bei physischen Zugangskontrollen, in der Informationssicherheit sowie bei industriellen Steuerungs- und Gebäudeautomationssystemen.
Markenimage-Schäden meist unterschätzt
Laut dem Hiscox Cyber Readiness Report 2019 sind sich nur 36 Prozent der deutschen Unternehmen darüber bewusst, dass der Verlust von Daten von Kunden oder Geschäftspartnern nach einem Cyber-Angriff dem Markenimage schaden kann.
Ole Sieverding, Underwriting Manager Cyber bei Hiscox, kommentiert:
Ole Sieverding, Underwriting Manager Cyber, Hiscox Deutschland „Nur vergleichsweise wenige Unternehmen denken bei einer Cyber-Attacke an mögliche Reputationsschäden. Doch geht ein Unternehmen nachlässig mit einem Datenvorfall oder Datenverlust um, ist es oft ein langer Prozess, das Vertrauen der Kunden und der Öffentlichkeit zurückzugewinnen. Im schlimmsten Fall verlieren Unternehmen wichtige Geschäftspartner ... .“
Themen:
LESEN SIE AUCH
Cyber: Mit MFA Schadenrisiken einfach senken
Gerade der wachsende Schadendurchschnitt treibt Cyber-Versicherer um - und die Prämien in die Höhe. Der Druck auf die Unternehmen wächst, ihre IT-Security endlich der realen Gefahrenlage anzupassen. Von einer MFA-Lösung lässt sich gleich mehrfach profitieren.
Aktuelle organisatorische Herausforderungen in der Cybersecurity
Etwa jedes zehnte Unternehmen ist im vergangenen Jahr Opfer eines Cyberangriffs geworden. Damit sind Cybervorfälle in der deutschen Wirtschaft heute keine Ausnahme mehr, sondern die Regel – auch für kleine Unternehmen. Welche Herausforderungen es zu bewältigen gilt.
Cyberpolice von Berkley bei CyberDirekt online abschließbar
Die Cyberversicherung von Berkley Deutschland kann über den Marktvergleich von CyberDirekt bis zu einem konsolidierten Jahresumsatz von 50 Mio. Euro volldigital mit 15 weiteren Risikoträgern gegenübergestellt und abgeschlossen werden.
Das bereitet Selbstständigen am meisten Sorgen
Selbstständige in Deutschland sehen laut einer repräsentativen Umfrage steigende Kosten für ihr Unternehmen und die Inflation als die größten Risiken. An dritter Stelle folgt die Sorge vor einer sinkenden Kundenzahl oder einem veränderten Kaufverhalten.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Rentenwelle: Babyboomer verlassen den Arbeitsmarkt
Die Babyboomer verlassen den Arbeitsmarkt – bis 2039 erreichen rund 13,4 Millionen Erwerbspersonen das gesetzliche Rentenalter. Das entspricht etwa 31 Prozent der heutigen Erwerbsbevölkerung, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Der demografisch bedingte Rückzug der geburtenstarken Jahrgänge wird nicht nur das Arbeitskräfteangebot deutlich reduzieren – auch das Rentensystem steht unter Druck.
Silver Tsunami bleibt aus – Immobilienpreise werden nicht sinken
Der erhoffte „Silver Tsunami“ bleibt aus: Eine neue Studie der Raiffeisenbank zeigt, warum Babyboomer ihr Wohneigentum nicht massenhaft veräußern werden – und was das für die Preisentwicklung am Immobilienmarkt bedeutet.
Die besten Krankenkassen für Familien 2025
Für viele Familien ist der Beitragssatz der gesetzlichen Krankenkasse ein zentrales Kriterium. Doch wer Kinder erwartet oder bereits Nachwuchs hat, sollte genauer hinschauen: Neben dem Preis spielen individuelle Zusatzleistungen eine immer größere Rolle – gerade in sensiblen Lebensphasen wie Schwangerschaft, Geburt und früher Kindheit.
„Wenn es den Versicherern nicht gelingt, das Profil der Unfallversicherung zu schärfen, wird sie mittelfristig Kunden verlieren“
Franke und Bornberg hat die private Unfallversicherung erneut unter die Lupe genommen – mit ambivalentem Ergebnis. Zwar steigt die Zahl der Spitzentarife leicht an. Doch das eigentliche Problem der Branche liegt tiefer: Ein „Flickenteppich“ aus Bedingungswerken und fehlenden Standards erschwert nicht nur die Analyse, sondern könnte langfristig das Vertrauen von Kundinnen und Kunden untergraben.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.