70 Prozent der Berufstätigen in Deutschland, die in diesem Sommer verreist sind, waren während dieser Zeit dienstlich erreichbar. Das hat eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben.
Im vergangenen Jahr waren noch 64 Prozent im Urlaub für den Chef erreichbar.
Trennlinie Berufsleben und Freizeit verschwimmt
65 Prozent der Befragten geben an, per Kurznachricht wie WhatsApp, SMS oder iMessage für ihren Arbeitgeber, ihre Kollegen oder Geschäftspartner erreichbar zu sein. 58 Prozent gehen dafür auch ans Telefon und 26 Prozent rufen während des Urlaubs ihre beruflichen E-Mails ab.
Dr. Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer, erläutert:
„Durch die digitalen Technologien befindet sich die Arbeitswelt in einem radikalen Wandel: Menschen können arbeiten, wann und wo sie wollen. Die vormals zumindest bei abhängig Beschäftigten klare Trennlinie zwischen Beruf und Privatleben löst sich zunehmend auf. Viele Arbeitnehmer genießen Vertrauensarbeitszeiten und können auch von ihrem Arbeitsplatz aus private Dinge erledigen. Und umgekehrt sind viele Arbeitnehmer bereit, auch im Urlaub dienstlich erreichbar zu sein. Es ist allerdings wichtig, dass die freie Zeit möglichst ungestört zur Erholung oder für rein private Unternehmungen genutzt werden kann. Unternehmen sollten darauf achten, dass es gute und funktionierende Vertretungslösungen gibt und Kollegen im Urlaub nur im absoluten Notfall gestört werden.“
Jüngere setzen bewusst Grenzen
36 Prozent der 16- bis 29-Jährigen geben an, in ihrem diesjährigen Sommerurlaub nicht erreichbar zu sein. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 25 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen 29 Prozent.
Dr. Bernhard Rohleder erklärt:
„Eine rechtliche Verpflichtung zur Erreichbarkeit besteht in den meisten Fällen nicht. Der Wandel der Arbeitskultur stellt die Unternehmen jedoch vor Herausforderungen. Auch verpflichten viele Unternehmen ihre Mitarbeiter nicht mehr, mit langem Vorlauf Urlaub einzureichen. Urlaubssperren wegen dienstlicher Belange werden zur Ausnahme. Das kann umgekehrt bedeuten, dass jemand auch während seines Urlaubs noch ein Auge auf ein laufendes Projekt hat, gerade in kleinen Unternehmen. Wichtig ist, dass Vorgesetzte mit ihren Mitarbeitern Absprachen zur Erreichbarkeit treffen, die der individuellen Situation am besten entsprechen.“
Themen:
LESEN SIE AUCH
20 Jahre Facebook: Wer das Netzwerk heute nutzt
Am 4. Februar 2004 ging der Pionier der sozialen Netzwerke an den Start und hat derzeit mehr als 2 Mrd. aktive Nutzerinnen und Nutzer täglich. Etwa die Hälfte kommt aus dem asiatisch-pazifischen Raum. In Deutschland sind die 30- bis 49-Jährigen am aktivsten.
Bitkom-Leitfaden zu Remote Work aus dem Ausland
Die kostenfreie Praxishilfe unterstützt Arbeitgeber dabei, rechtskonform eine eigene Policy zum Arbeiten aus dem Ausland entwickeln zu können. Neben allgemeinen Fragen zu Arbeits- Steuer- und Sozialversicherungsrecht werden auch Best-Practice-Beispiele beleuchtet.
Berufstätige wollen neue Arbeitsmodelle
Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt rasant und mit ihr die Erwartungen der Beschäftigten an ihr Arbeits- und Alltagsleben. So will fast jeder zweite Vollzeit-Beschäftigte lieber in Teilzeit arbeiten. Drei von vier Arbeitnehmern plädieren für die Einführung der 4-Tage-Woche.
Ferien meets Fernarbeit
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Wie Unternehmer Steuern im Voraus sparen können
Wie heißt es zum Jahreswechsel immer so schön? Neues Jahr, neues Glück. Um diesem geflügelten Wort auch Taten folgen zu lassen, gibt die Gesetzgebung Unternehmern einige praktische Hilfsmittel an die Hand, damit sich der geschäftliche Erfolg einstellt. Eines davon ist der Investitionsabzugsbetrag, kurz IAB. Wie der richtig genutzt wird, erklärt Prof. Dr. Christoph Juhn, Professor für Steuerrecht an der FOM Hochschule und geschäftsführender Partner der Kanzlei JUHN Partner im Gastbeitrag.
Die Team- und Zusammenarbeit neu justieren
Viele Teams in den Unternehmen stehen aktuell vor der Herausforderung, sich selbst und ihre Zusammenarbeit neu zu definieren, um ihre Leistungsfähigkeit zu bewahren. Das zeigt eine Befragung von Personalverantwortlichen durch die Unternehmensberatung Kraus & Partner.
Mit Mitarbeiter-Benefits die Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen
Deutschlands Mittelstand steht aktuell vor einem Dilemma. Die Auftragsbücher zahlreicher Firmen sind gut gefüllt. Doch leider fehlen Fachkräfte, um die nötigen Aufgaben zu übernehmen. Mitarbeiter-Benefits können helfen, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Werden sie richtig aufgebaut, können sie im Wettkampf um die besten Leute ausschlaggebend sein.
Voll versteuert!? Drei Stolperfallen, die Unternehmen mühelos vermeiden können
Teure Materialien sowie steigende Energie- und Transportpreise führen in zahlreichen Unternehmen zu Sparmaßnahmen. Unvorhergesehene und potenziell kostspielige Steuernachzahlungen können in einer angespannten Situation den Druck auf die finanziellen Ressourcen empfindlich erhöhen. . Dabei lassen sich einige steuerliche Stolperfallen umgehen.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.