Die Partner in Life S.A. (PiL) hat ein Update seiner Studie „Transparenz der deutschen Lebensversicherer“ aus dem vergangenen Herbst erstellt, da sich fünf Gesellschaften stark verbessert haben.
Die Lebensversicherungsgesellschaften Neue Leben (+21,5 Prozent), Targo (+18,5 Prozent), Ergo/Viktoria (+17,8 Prozent), Alte Leipziger (+14,5 Prozent) und LVM (+9,9 Prozent) liegen mit ihren Transparenzscores jetzt im Mittelfeld.
Die Studie zur Transparenz erscheint jedes Jahr im Herbst und besteht aus zwei Teilen: Im ersten Teil analysiert PiL Wertmitteilungen auf insgesamt 41 Kennzahlen von 38 Gesellschaften, die einen Marktanteil von über 90 Prozent repräsentieren. Dieses Ergebnis kann als Gesamt-Transparenz verstanden werden.
Im zweiten Teil untersucht PiL über 3.000 Wertmitteilungen von 71 Versicherungsgesellschaften, die zusammen einen Marktanteil von knapp 99 Prozent haben. Das Ergebnis hierzu gibt Auskunft, wie klar die Gesellschaften zum aktuellen und zukünftigen Guthaben aus den Verträgen informieren.
Dean Goff, Vorstand der PiL, dazu:
„Wir sehen, dass mit Inkrafttreten des neuen § 155 VVG ab Juli 2018 neue Kennzahlen in die Wertmitteilungen Eingang gefunden habe, die es den Versicherten erlauben, die Wertentwicklung ihrer Policen besser einschätzen zu können. Einige Versicherer hatten signalisiert, dass die Umstellung der Wertmitteilungen bis Herbst noch nicht abgeschlossen gewesen war. Die Verbesserungen sehen wir jetzt im Update.“
Neue Leben mit größtem Sprung
Nach wie vor Spitzenreiter mit einem Transparenzscore von fast 80 Prozent sind die SV Sparkassen-Versicherung und die Provinzial NordWest.
Die Neue Leben hat den größten Sprung nach vorne gemacht. Das liegt daran, dass beispielsweise das erreichte Überschussguthaben nun auch klar als „garantiert“ gekennzeichnet wird. Die neuen Standmitteilungen erhalten laut den Autoren der Studie auch deutlich differenziertere Angaben zur Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven.
Auch die Wertmitteilungen der anderen fünf Gesellschaften enthalten jetzt weitere Details zu Ablaufleistung und/oder Rückkaufswert, wie Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven oder Schlussüberschussanteile.
HUK Coburg und Allianz mit Transparenz-Potenzial
Die Überprüfung der HUK Coburg und der Allianz bestätigen hingegen die Ergebnisse aus dem Herbst 2018, hier bleibt noch Potenzial für mehr Transparenz.
Inzwischen hat die Hälfte der Versicherer einen Transparenzscore von über 50 Prozent. Es bleibt aber bei allen Versicherern noch Potenzial nach oben.
PiL identifiziert bei der Policenanalyse variable (reduzierbare) Anteile am Rückkaufswert in Höhe von bis zu 11 Prozent (zur Ablaufleistung sogar über 15 Prozent). Das macht deutlich, wie wichtig für den Verbraucher die Information ist, dass solch hohe Anteile am Guthaben wegfallen können. Dies entspricht dem Verlust der Wertentwicklung aus den Garantiezinsen von drei bis fünf Jahren (je nach Rechnungszins).
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