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Die in Deutschland tätigen Versicherer blicken weiter optimistisch nach vorn. Damit hebt sich der Sektor positiv ab von der insgesamt trüben Stimmung in der gesamten deutschen Wirtschaft.
Auch im zweiten Quartal 2024 hat sich das Geschäftsklima in der Versicherungswirtschaft weiter verbessert. Während die Beurteilung der Geschäftslage zum Vorquartal fast unverändert geblieben ist, stiegen die Erwartungen im Bereich Lebensversicherung und Schaden- und Unfallversicherung erneut an, wie aus dem aktuellen Ifo-Konjunkturtest Versicherungswirtschaft hervorgeht.
„Insgesamt ist der Sektor nochmal optimistischer geworden“, sagt Jörg Asmussen, GDV-Hauptgeschäftsführer. „Das ist eine gute Nachricht, vor allem im Vergleich zur Lage und insbesondere der Stimmung der Wirtschaft in Deutschland.“
In der Lebensversicherung sorgten von April bis Juni Lohnsteigerungen und Zinssenkungen für Rückenwind. Vor allem im Neugeschäft gegen laufenden Beitrag haben sich sowohl die Erwartungen als auch die Beurteilung der aktuellen Geschäftsklima weiter verbessert. Hier machten sich die steigenden Realeinkommen bemerkbar. Im Geschäft gegen Einmalbeitrag hellt sich die Lage allmählich auf, auch wenn die Beitragsentwicklung negativ bleibt.
Inflationsbedingte Nachholeffekte in Schaden- und Unfallsparte
„Hier zeigt sich als wesentlicher Faktor: Die zugenommenen Zinssenkungserwartungen an den Märkten haben die Verzinsung langfristiger Vorsorgeprodukte gegenüber kurzfristigen Sparprodukten zuletzt attraktiver gemacht“, sagt Asmussen.
In der Schaden- und Unfallversicherung sorgen inflationsbedingte Nachholeffekte zwar für steigende Beitragseinnahmen. Gleichzeitig sind aber auch deutlich höhere Ausgaben für Schäden zu erwarten. „Die Lage ist in einigen Versicherungszweigen nach wie vor angespannt – insbesondere in der Kfz-Versicherung“, so Asmussen.
Über den ifo Konjunkturtest
Der ifo Konjunkturtest Versicherungswirtschaft ist eine vierteljährliche Befragung im Auftrag des GDV bei etwa 150 Versicherern verschiedener Sparten. Erfasst werden zum einen die Geschäftslage, die die aktuelle Situation der Unternehmen widerspiegelt, sowie die Geschäftserwartungen, die auf die Perspektiven für die nächsten sechs Monate abzielen. Das Geschäftsklima ist keine eigenständige Frage, sondern wird als geometrisches Mittel aus den Salden der Antworten zur Geschäftslage und zu den Geschäftserwartungen ermittelt.