Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat dem digitalen Versicherer Getsafe die Zulassung für die Schaden- und Unfallversicherung erteilt. Im Januar hatte die BaFin die Anforderungen an Neuzulassungen konkretisiert und nachjustiert. Getsafe ist damit der erste Sachversicherer in Deutschland, der unter den strengeren Anforderungen startet.
Mit 250.000 Kunden in zwei Märkten hat das Unternehmen schon in der Vergangenheit bewiesen, dass er am Markt erfolgreich ist. Mit dem eigenen Sachversicherer schlägt Getsafe nun ein neues Kapitel in seiner Firmengeschichte auf.
“Die BaFin hat die Anforderungen für Neuzulassungen verschärft. Umso mehr freuen wir uns, dass die Finanzaufsicht die aufsichtsrechtliche Zulässigkeit des Vorhabens geprüft und die Genehmigung erteilt hat,” sagt Christian Wiens, CEO und Gründer von Getsafe.
Das 2017 als Assekuradeur gestartete Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, einen führenden Digitalversicherer aufzubauen.
Mit der eigenen Lizenz will Getsafe die europäische Expansion vorantreiben und Produkte und Innovationen schneller umsetzen. Dazu arbeitet Getsafe mit Swiss Re als Rückversicherer zusammen.
“Den größten Nutzen für unsere Kundinnen und Kunden erhoffen wir uns durch neue Ansätze in der Produktentwicklung und der Schadensregulierung”, sagt Muhyddin Suleiman, der den Sachversicherer als Vorstandsvorsitzender leitet. “Schon heute profitieren Kundinnen und Kunden von einem transparenten und digitalen Prozess. Künftig werden wir die Bearbeitungsdauer von Schäden deutlich verkürzen und mehr Services per App bieten. Am Ende profitieren Kundinnen und Kunden bei Getsafe als Direktversicherer auch von besseren Preisen.”
Der eigene Sachversicherer ist in die Getsafe-Gruppe integriert. An der Seite von Muhyddin Suleiman verantwortet Dr. Michael Oberste die Themen Finanzen, Risiko und Compliance; Alexander Grimm ist als COO für den reibungslosen Ablauf innerhalb der Organisation zuständig.
Im Aufsichtsrat sitzen Gerhard Frieg, ehemals Vorstand von MLP sowie der Talanx- und Zurich-Gruppe, Ulrich Rosenbaum, der frühere Vorstand der Talanx-Gruppe, Georg Jüngling, ehemaliger CFO der Deutschen Familienversicherung, sowie Prof. Fred Wagner, Universitätsprofessor für Versicherungsbetriebslehre.
Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Frieg sagt:
“Getsafe hat sich zum Ziel gesetzt, Versicherung nicht nur ein bisschen digitaler, sondern vor allem besser zu machen. Die Lizenz als Sachversicherer ebnet dafür den Weg.”
Erste Produkte des eigenen Sachversicherers werden eine Haftpflicht-, eine Hausrat- sowie eine Hundehaftpflichtversicherung sein. Darüber hinaus bietet Getsafe weitere Produkte als Assekuradeur an, darunter Rechtsschutz und Kfz in Deutschland sowie Hausratversicherungen in Großbritannien. Über die Versicherungs-App können Kundinnen und Kunden mit wenigen Klicks und in Echtzeit Schäden melden, Versicherungen abschließen oder Fragen klären.
Mit über 100 Millionen Euro an Wagniskapital zählt die Getsafe-Gruppe zu den größten Insurtechs in Europa. Erst vor wenigen Wochen hatte Getsafe die Erweiterung seiner Series-B-Finanzierung bekannt gegeben.
Finanziert wird Getsafe unter anderem von Swiss Re, von namhaften Venture Capital Funds wie Earlybird und CommerzVentures sowie von Family Offices aus der DACH-Region.
Trotz des rasanten Wachstums konnte das Unternehmen in den letzten drei Jahren seine Profitabilität deutlich steigern und die Schadenquoten mehr als halbieren.
“Die Lizenz gibt uns die nötige Freiheit, unkonventionelle Wege zu gehen und Innovationen schneller zu verwirklichen als zuvor”, erklärt Christian Wiens und fährt fort: “Langfristig wollen wir unseren Kundinnen und Kunden einen ganzheitlichen Versicherungsschutz aus einer Hand bieten. Nun legen wir erst richtig los.”
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