XING, oft totgesagt im Vergleich zu anderen Portalen, erlebt gerade eine Renaissance.
Als Mitte März aufgrund der Corona-Krise nahezu alle persönlichen Termine und Veranstaltungen abgesagt wurden, startete eine ungewisse Zeit. Innerhalb kurzer Zeit wurden Kundengespräche ans Telefon und auf Videoplattformen verlagert. Aufgrund der Verlagerung vieler Büroarbeitsplätze ins Homeoffice und die dadurch gestiegene Onlineverweildauer im Internet durch weniger Dienstreisen und weniger Meetings stieg die Resonanz auf Aktivitäten in XING.
Dies war eine erstklassige Chance, das eigene Netzwerk online auszubauen, um nach der Krise genug Potenzial für persönliche Termine und Umsätze zu schaffen. Es wurde in vielen Projekten festgestellt, dass die Resonanzquoten stiegen und dass es viel einfacher war, auch Entscheider nach einer Kontaktanfrage ans Telefon zu bekommen.
Mit der aktuellen Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Folgen erlebt die Festnetztelefonie derzeit allerdings ein Comeback, wird in der Presse geschrieben. So verzeichnete Vodafone Deutschland im März 45 Prozent mehr Telefonate im Festnetz. Und auch seitens Telefónica hieß es, dass die Anzahl und Länge der Telefonate im März innerhalb einer Woche um rund ein Drittel gestiegen sei.
Auch die Teilnehmer an Onlinekonferenzen waren schneller zu gewinnen als die Teilnehmer an Offlineevents in der Vergangenheit. Referenten konnten eingebunden werden ohne Reisekosten und eigene Vorträge zur Steigerung des Expertenstatus konnten zahlreicher ohne großen Aufwand angeboten werden. Nun gilt es, die gesteigerten Interaktionen in XING auch in „normalen Zeiten“ fortzuführen.
Drei Punkte, wie eine XING-Kontaktanfrage zu Erfolg führt.
Erstens: Am wichtigsten ist die Selektion der Zielgruppe. Diese sollte sich im ersten Schritt auf Branche, Position und Ort beziehen Im nächsten Schritt kommt es auf eine Gemeinsamkeit an, die im Profil oft weiter unten zu finden ist unter Organisation oder Interessen. Es ist also unabdingbar, jedes Profil genau anzuschauen. Statistiken zeigen, dass der Bezug auf eine Gemeinsamkeit die Anzahl der Antworten maximiert.
Zweitens: ein erstklassiger Kontaktierungstext. Hier sollte der erste Satz erklären, weshalb ich auf das Profil gestoßen bin, der zweite Teil muss den Mehrwert beschreiben und der dritte Teil sollte eine Handlungsempfehlung enthalten. Viele Nutzer schauen nur kurz auf die Kontaktanfragen und müssen daher auf den ersten Blick die Vorteile der Vernetzung erkennen.
Drittens: die richtige Nachbearbeitung der Kontaktbestätigung. Einfach nur Kontakte einzusammeln, macht keinen Sinn. Ein Telefonat kann helfen zu erkennen, wie man zusammenkommen kann, und genau so kann man das als Antwort auf die Kontaktbestätigung schreiben und einen Telefontermin vorschlagen. Alternativ kann man direkt nach Kontaktbestätigung auch den Telefonhörer in die Hand nehmen. Hieraus entstehen viele spontane, gute Gespräche.
Weshalb die Profilgestaltung so wichtig ist.
Das XING-Profil ist Ihre Onlinevisitenkarte. Hier kommt es besonders auf den besten ersten Eindruck an. Gern vergleiche ich das Profil mit einem Schaufenster. Auch wenn das Geschäft in einer Eins-a-Lage angesiedelt ist, die potenziellen Kunden laufen vorbei, wenn das Schaufenster dunkel ist. Nur die Stammkunden kommen rein. Sobald das Schaufenster aber attraktiv gestaltet ist, bleiben auch potenzielle Kunden stehen. Nicht alle kommen rein, aber wenn der Verkäufer vor sein Schaufenster tritt, um mit dem potenziellen Kunden ins Gespräch zu kommen (und einen Mehrwert anbietet), dann kommen viele potenzielle Kunden mit ins Geschäft. Genauso ist es bei XING.
Sie sollten Premiummitglied sein, damit Sie sehen können, wer Ihr Profil besucht hat. Wenn dies interessante Personen sind, können diese direkt als Kontakt hinzugefügt werden und eine Diskussion kann beginnen. Besonders wenn aktiv mit Kontaktanfragen gearbeitet wird, schauen viele der angefragten Kontakte zuerst auf das Profil. Daher sind ein professionelles Foto, ein Hintergrundbild und ein gut gestaltetes Portfolio mit Texten, Bildern, und Videos von Vorteil. Wie sollte eine professionelle berufliche Leistung vermutet werden, wenn das Profil keinen erstklassigen Eindruck macht?
Sehr hilfreich ist auch die Einbindung von Kundenfeedback, denn mit den Stimmen zufriedener Kunden zu werben, ist viel eleganter, als selbst zu schreiben, wie gut man ist. Zur Profilgestaltung gehören natürlich alle relevanten Keywords, um gefunden zu werden, sowie die Interessen und Mitgliedschaftenin Verbänden und Organisationen, um viele Anknüpfungsmöglichkeiten zu bieten.
XING oder LinkedIn?
Die Relevanz von LinkedIn steigt in den letzten Monaten auch in Deutschland. Besonders auffällig sind aber auch die Akquise-Kontaktanfragen ohne jeglichen Bezug auf das Profil. LinkedIn ist das größte Business-Onlinenetzwerk mit 700 Millionen Mitgliedern weltweit, 14 Millionen davon in Deutschland.
Auch wenn LinkedIn technisch sehr fortschrittlich ist mit einer guten Reichweite von Beiträgen, der Nutzung von Hashtags oder Markierungen, so befinden sich dort eher Führungskräfte von internationalen Konzernen und weniger Einzelunternehmer oder Mitarbeiter aus dem Mittelstand, die Kernzielgruppe von Vermittlern.
Gerade wenn es darum geht, nach der Direktansprache mit der Zielgruppe ins Gespräch zu kommen, sind die Umsetzungsergebnisse bei XING weitaus besser. Hier sind die Freigabe der Kontaktdaten und die Bereitschaft zu einem Telefonat viel höher als auf LinkedIn. Laut Mediadaten haben 47 Prozent der XING-Mitglieder ein monatliches Nettogehalt von über 3.000 Euro: eine ideale Zielgruppe, die mit den richtigen Maßnahmen ideal selektiert und angesprochen werden kann.
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