Ein Viertel der Unternehmen verzeichnen durch die Corona-Krise deutliche wirtschaftliche Einbußen. 5 Prozent der kleineren Unternehmen mit 6-20 Mitarbeitern geben sogar an, die Lage sei existenzbedrohend. Dies geht aus der Studie KUBUS Gewerbekunden bAV hervor.
Es gibt aber nicht nur Verlierer der Krise im Markt: Immerhin 12 Prozent bezeichnen sich als Krisengewinner. Ein Viertel erwartet keine Corona-bedingten Auswirkungen und 39 Prozent gehen lediglich von geringen negativen Effekten aus. Und für diese Unternehmen steht eines nicht infrage: Die bAV ist für Unternehmen weiterhin ein wichtiger Baustein zur Mitarbeiterbindung und ein Ausbau der Bestandsdurchdringung wird gewünscht.
Versicherer benötigen nun Konzepte, wie sie mit Unternehmen mit angespannter Finanzlage umgehen. Ebenso geht es um Lösungen für Versicherte, die sich aufgrund von Kurzarbeit oder gar Arbeitsplatzverlust die Beiträge aktuell nicht mehr leisten können. Die meisten Versicherer haben auf diese Situation schnell reagiert, zum Beispiel mit Beitragsstundungen. Wie lange und wie stark sich die Krise auswirken wird, ist noch nicht abzusehen.
Bestehende Beziehungen bieten Potenzial
Die Befragung zeigt, dass eine Durchdringung der Belegschaft zu 80 Prozent durchaus möglich ist. Über alle Unternehmensgrößen hinweg schafft es mehr als jedes fünfte Unternehmen, diesen Wert zu erreichen. Bei kleinen Unternehmen (6-20 Mitarbeiter) sind es sogar über 40 Prozent. Die durchschnittliche Durchdringung über alle Unternehmen liegt bei etwa 60 Prozent. Gerade die größeren Unternehmen schneiden hier mit knapp 50 Prozent noch deutlich schlechter ab. Das bietet noch Potenzial und die Unternehmen sind willens, dieses zu heben. Zwei von drei Unternehmen mit einer Durchdringung unter 80 Prozent gaben an, dass sie sich eine höhere Bestandsdurchdringungen wünschen.
Gute Erfahrungen mit dem Versicherer spielen eine wichtige Rolle für den Abschluss eines bAV-Rahmenvertrags. Es gilt also zu prüfen, ob hier das Potenzial bereits ausgeschöpft ist. Das Zusammenspiel des Betreuers für die Kompositsparten mit einem Spezialisten ist für die bAV ein wichtiger Erfolgsfaktor für Cross-Selling. Dabei ist aber die Sicherheit das entscheidende Argument – vor der Rendite.
Unternehmen vergleichen Angebote
Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist die Bestandssicherung wichtig. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen haben in den letzten 2 Jahren Vergleichsangebote für die bestehenden Versicherungen eingeholt. Bei größeren Unternehmen liegt der Anteil deutlich höher als bei kleineren.
Diese Vergleiche führen dann nicht zum Wechsel, wenn die Zufriedenheit mit dem Anbieter hoch ist. Laufen Serviceprozesse sowie Betreuung gut und fühlen sich die Unternehmen passend abgesichert, können auch kleinere Preisunterschied argumentiert werden.
bAV mittelfristiges Wachstumsfeld
Es ist davon auszugehen, dass der Staat die private Altersvorsorge – auch vor dem Hintergrund leerer Staatskassen – weiter forcieren wird. Das BRSG hat einen deutlichen Schub beim Thema bewirkt. Mit der zweiten Stufe 2021 wird hier allein aus der Gesetzgebung heraus ein weiterer Impuls folgen. Auch wenn die Lage herausfordernd ist, mittelfristig wird die bAV wieder ein hochrelevantes Wachstumsfeld werden.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Einfirmenvermittler wieder führend beim Vertrieb von Lebensversicherungen
Nachdem Banken 2021 erstmals führender Vertriebsweg für das Neugeschäft mit Lebensversicherungen nach APE in Deutschland waren, hatten die Einfirmenvermittler 2022 mit 34 Prozent wieder den größten Anteil am Vertrieb von Lebensversicherungen in Deutschland.
Lost in ESG? Den Mittelstand jetzt für sich gewinnen
Wer sich beim Kunden statt als reiner Produktverkäufer authentisch als Fachexperte und Transformationspartner positioniert, erarbeitet sich wertvolles Vertrauen - und legt die Basis für eine langjährige Kundenbeziehung. Denn Nachhaltigkeit ist ein Generationenprojekt.
Authent-Gruppe: Transparenz in der bAV
bAV: vermehrte Nachfrage nach U-Kassenmodell
Betriebliche Altersvorsorge in 2019 gewachsen
Corona-Krise: 31 Prozent der Deutschen befürchten Einfluss auf Altersvorsorge
INTER: „Makler müssen die Lebenswelt ihrer Zielgruppe verstehen.“
Michael Schillinger und Andreas Bahr von der INTER erklären, wie wichtig Zielgruppenspezialisierung für Makler ist und wie die INTER ihre Partner dabei unterstützt – von maßgeschneiderten Produkten bis hin zu persönlicher Beratung vor Ort. Es ist der zweite Teil eines Interviews, das zuerst im expertenReport 10/24 erschien.
INTER: „Schema F gibt es nicht mehr.“
Der Maklermarkt befindet sich in einem stetigen Wandel. Das fordert nicht nur die freien Vermittlerinnen und Vermittler selbst, sondern auch die Versicherer. Vertriebsvorstand Michael Schillinger und Bereichsleiter Maklerorganisation Andreas Bahr erzählen im Interview mit expertenReport, wie die INTER auf die Entwicklungen reagiert und welche eigenen Akzente sie setzen will.
Maklermedien auf dem Prüfstand: Die MRTK Media-Analyse 2024
Welche Medien erreichen Makler wirklich? Die „MRTK Media-Analyse 2024“ zeigt: Print und Newsletter sind für Makler gleichermaßen wichtig.
Rabatte in der Assekuranz: Vom Rendite-Killer zum Vertriebs-Turbo
Rabatte sind ein wichtiger Hebel im Wettbewerb, doch zu oft fehlen klare Strategien. Experte Dirk Schmidt-Gallas (Simon-Kucher) zeigt, wie Versicherer mit smarter Rabattsteuerung Profitabilität und Kundenzufriedenheit steigern können.
Vertrieb im Wandel: Öffne dich, Ausschließlichkeit
Versicherer öffnen ihren Ausschließlichkeits-Vertrieb für Mehrfachagenten, um Produktlücken zu schließen und den Vermittlerschwund zu bekämpfen. Wie ALH und Zurich unterschiedliche Ansätze verfolgen.
Wie Branded Content Marken helfen kann, Vertrauen aufzubauen und Kunden zu binden
Insbesondere im Finanzsektor steht Sponsored Content vielfach noch am Anfang. Dabei bietet Branded Content viel Potential und kann helfen, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Wie das gelingen kann.