Die Diskussion darüber, ob Homöopathie mangels wissenschaftlicher Evidenz von gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr bezahlt werden darf, ist in vollem Gange. Trotzdem scheinen sich nach wie vor viele Menschen für Homöopathie zu interessieren, wie eine aktuelle Erhebung des unabhängigen Vergleichsportals gesetzlichekrankenkassen.de zeigt.
„Zudem gibt es teils erhebliche Unterschiede, in welchem Umfang Kassen eine homöopathische Behandlung als Zusatzleistung unterstützen – ein genauer Check lohnt sich also für Interessierte“, sagt Thomas Adolph, Geschäftsführer des Portalbetreibers Kassensuche GmbH.
Eine aktuelle Analyse des Vergleichsportals ergibt: 42 der insgesamt 96 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben angegeben, Kosten für homöopathische Therapie (damit sind Erstanamnese, homöopathische Analyse, die Suche nach geeigneten Arzneimitteln und Folgeanamnesen gemeint) als Zusatzleistung zu übernehmen. Nicht alle Kassen sind allerdings bundesweit geöffnet, sondern zum Teil nur in bestimmten Bundesländern. Die Übernahme erfolgt zudem meistens im Rahmen sogenannter Versorgungsverträge, an denen in der Regel nur bestimmte Leistungserbringer (Ärzte) teilnehmen und in die sich auch der Versicherte einschreiben muss. Zwar werden dann zumeist die Kosten ohne „Deckelung“ übernommen, allerdings kann es andere Einschränkungen geben. So gibt es Kassen, die die Kosten z.B. für zwei Jahre übernehmen, danach aber eine einjährige Pause verlangen.
Bei einzelnen Kassen variieren die maximalen Höchstbeträge der Kostenübernahme stark: von zwölf Euro über 204 Euro bis hin zu 600 Euro und sogar maximal 800 Euro. Im Rahmen eines Globalbudgets, das jährlich abgeschöpft werden kann, übernehmen drei Kassen die Kosten mit unterschiedlichen Höchstbeträgen von 80 bis 240 Euro. Eine Kasse erstattet zu 80 Prozent bis max. 500 Euro, eine zweite zu 75 Prozent bis max. 400 Euro. Zusätzlich kann es sein, dass eine Krankenkasse nur einen bestimmten Höchstbetrag pro Sitzung übernimmt oder die maximale Anzahl der Sitzungen begrenzt. Zwei weitere Kassen haben zudem regionale Beschränkungen bei ihrem Angebot.
Kostenübernahme bei homöopathischen Medikamenten ist beschränkter
Während die homöopathische Therapie noch von relativ vielen Kassen ohne Begrenzung übernommen wird, gibt es bei den homöopathischen Medikamenten eine Reihe von Einschränkungen. Nur eine Handvoll Kassen übernimmt die Kosten vollständig zu 100 Prozent. Dagegen offerieren 39 Kassen die Kostenübernahme im Rahmen eines Globalbudgets, wobei einige die Leistungen auf bestimmte Versichertengruppen – wie z.B. Kinder und Jugendliche oder Schwangere – beschränken. So reicht die Bandbreite von 75 Prozent und max. 150 Euro Kostenübernahme für alle Versichertengruppen bis hin zu 100 Prozent und max. 300 Euro Kostenübernahme nur für Schwangere. Bei vier Krankenkassen kann die Homöopathie zudem nicht jedes Jahr in Anspruch genommen werden.
Erstattungen nur bei ausgebildeten Ärzten möglich
Wer Kosten für eine homöopathische Behandlung erstattet bekommen will, muss wissen: Der Besuch eines Heilpraktikers wird grundsätzlich nicht durch die Kassen erstattet! Nur bei Ärzten mit entsprechender Ausbildung kann eine naturheilkundliche Behandlung in Anspruch genommen werden. „Vor einer Behandlung sollte man sich daher unbedingt darüber informieren, bei welchen Behandlern die Leistung von der Kasse bezahlt wird“, rät Thomas Adolph, Geschäftsführer des Online-Vergleichportals www.gesetzlichekrankenkassen.de.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Osteopathie auf Kassenkosten: Diese 70 Krankenkassen zahlen – aber wie viel?
Viele gesetzliche Krankenkassen beteiligen sich an Osteopathie-Kosten – doch Bedingungen und Erstattungshöhen variieren erheblich, zeigt eine Auswertung Portals gesetzlichekrankenkassen.de.
Digitale Krankenzusatzversicherung: vitolo als „All-in-One-Solution”
vitolo punktet als digitales Versicherungsprodukt und kombiniert als „All-in-One-Solution” ein jährliches Budget für IGeL-Leistungen mit einer Krankenhauszusatzversicherung in einem einzigen Produkt.
Zahnzusatzversicherung: Advigon mit neuem Tarif
Mit Dental Medium (AZM) gibt es ab sofort einen neuen Tarif für die preisbewusste Zielgruppe: bereits ab 5,69 Euro monatlich werden im Rahmen der Police 75 Prozent der Kosten für Schmerztherapie, Inlays und Implantate auf Privatarztniveau sowie die professionelle Zahnreinigung übernommen.
Die Bayerische revolutioniert die Welt der Zahnzusatzversicherung
Die Kosten für Zahnersatz oder Prophylaxe sind in verschiedenen Regionen zum Teil von erheblichen Unterschieden geprägt. Durch eine Regionalisierung der Tarife profitieren erstmalig Zahnzusatz-Versicherte von individuell kalkulierten, günstigen Beiträgen bei hohem Tarifniveau.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Der VPV BU-Schutz für den Ernstfall
Laut Statistiken wird durchschnittlich jede vierte Person im Laufe des Berufslebens durch einen Unfall oder eine Krankheit berufsunfähig. Auszubildende und Berufsanfänger trifft dies meist extrem hart: Nur wer in den letzten fünf Jahren über mindestens drei Jahre Pflichtbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat, hat Anspruch auf die gesetzliche Versorgung bei Berufsunfähigkeit. Es sei denn, es liegt ein Arbeitsunfall vor.
R+V bereitet Frühstart-Rente auf ETF-Basis vor
Noch ist die gesetzliche Grundlage in Arbeit, doch die R+V Versicherung bringt sich bereits in Stellung: Mit der sogenannten R+V-FrühstartRente kündigt der genossenschaftliche Versicherer ein eigenes Produkt zur geplanten staatlichen Frühstart-Rente an. Diese soll ab Januar 2026 für alle Kinder zwischen 6 und 18 Jahren ein Vorsorgedepot mit monatlich zehn Euro vom Staat aufbauen – ein Baustein zur kapitalgedeckten Altersvorsorge, über den in der Politik intensiv diskutiert wird.
Prämien runter, Garantien rauf: LV 1871 überarbeitet BU-Angebot
Die Arbeitswelt ist im Wandel – und die LV 1871 zieht bei ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) Konsequenzen. Der Versicherer hat die Prämien in zahlreichen Berufsgruppen gesenkt, neue Berufsbilder in den Versicherungsschutz aufgenommen und die Obergrenzen bei Nachversicherungs- und Karrieregarantie deutlich angehoben. Die Änderungen betreffen über 200 Berufsbilder und sollen Vermittlern neue Spielräume in der Kundenansprache eröffnen.
Pangaea Life startet digitale Fondslösung mit Walnut Live
Die Pangaea Life GmbH setzt im digitalen Vertrieb auf die Plattform Walnut Live und erweitert damit ihre digitalen Vertriebswege für Sachwertinvestments. Das aktuelle Anlageprodukt „Pangaea Life Institutional Co-Invest US Residential“ steht ab sofort über Walnut Live zur digitalen Zeichnung zur Verfügung.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.