Die Temperaturen sinken und die Heizkosten steigen: Selbstgebastelte Teelichtöfen, Deko-Kamine, Holzkohlegrills und Co. sind aktuell gefragte Wärmequellen, um scheinbar günstig durch den Winter zu kommen. CosmosDirekt, der Direktversicherer der Generali in Deutschland, zeigt, wie gefährlich die vermeintlichen Heizalternativen sind und gibt Tipps für den Brandschutz in der Wohnung.
Mit den ansteigenden Energiepreisen der letzten Monate hat auch die Suche nach alternativen Heizmöglichkeiten zugenommen, wie ein Blick in die Google-Trends-Suchanfragen zeigt. 1 Mit Teelichtofen, Deko-Kamin oder Holzkohlegrill will so mancher Heizkosten einsparen. Isolde Klein, Versicherungsexpertin bei CosmosDirekt, erklärt, warum diese Trends gefährlich und nicht zu empfehlen sind und was man grundsätzlich für den Brandschutz in den eigenen vier Wänden tun kann.
CosmosDirekt_Versicherungstipp_Brandgefahr_Heizalternativen_AdobeStock_486370866_72dpi.jpgCosmos Direkt VersicherungenGefährliche Kerzenkonstruktion
Ein paar Teelichter, Tonblumentopf, Untersetzer und eine Gewindestange - fertig ist der Teelichtofen. Mittlerweile kursieren zahlreiche Anleitungen für DIY-Konstruktionen wie diese im Internet. Sie sollen günstige Alternativen zum Heizen bieten, sind jedoch vor allem eines: gefährlich. Die dabei entstehende Wärme ist nicht nur zu gering, um einen ganzen Raum zu beheizen oder gar eine Heizungsanlage ersetzen zu können. 2 Die selbstgebastelten Öfen bringen auch eine hohe Brandgefahr mit sich, denn Teelichter bestehen aus dem Erdölprodukt Paraffin, das nicht mit Wasser gelöscht werden kann.
Lässt sich das brennende Teelicht nicht auspusten, muss die Flamme durch Abdecken erstickt werden. Darüber hinaus können sich zu eng aneinander stehende Teelichter schnell entzünden, wodurch ein Wachsbrand entstehen kann. Und dieser sollte ausschließlich mit einer Löschdecke oder einem Feuerlöscher - auf keinen Fall aber mit Wasser - gelöscht werden, da das den Brand weiter anfachen würde. 3
"Damit es gar nicht erst zu einem Brand kommt, sollte man grundsätzlich bei offenen Flammen wie beispielsweise Teelichtern oder Kerzen immer Vorsicht walten lassen und diese niemals unbeaufsichtigt brennen lassen", sagt Isolde Klein.
Deko bleibt Deko, Grill bleibt Grill
Ethanol-Kamine sorgen für eine gemütliche, wohlig warme Atmosphäre ohne Rauch und Ruß. Als echte Heizalternative sind die Deko-Kamine jedoch nicht geeignet. Denn sie geben zwar Wärme ab, gleichzeitig aber auch Schadstoffe. So können beim Verbrennen des Ethanols neben giftigem Kohlenmonoxid auch krebserregende Stoffe wie Formaldehyd, Benzol oder Feinstaub freigesetzt werden. Im schlimmsten Fall führen Missgeschicke und Bedienfehler zu Ethanol-Explosionen. 4 Für die Bedienung und das Nachfüllen solcher Kamine gilt absolute Vorsicht. Ähnlich gefährlich ist die Nutzung eines Holzkohlegrills zum Heizen. Wird die Kohle in geschlossenen Räumen angeschürt, besteht nicht nur eine hohe Brandgefahr, sondern auch das Risiko einer Kohlenmonoxidvergiftung, die zum Tod führen kann. 5
Rauch- und Kohlenmonoxid-Melder können Leben retten
Alarmsysteme wie Rauch- und Kohlenmonoxid-Melder sind echte Lebensretter und wichtig für die eigene Sicherheit. In Schlafzimmern, Kinderzimmern und allen Fluren, die als Fluchtweg dienen, sind Rauchmelder deshalb bundesweit für den privaten Wohnraum in jedem Fall Pflicht. Ob und in welchen Räumen gegebenenfalls zusätzliche Rauchmelder angebracht werden müssen, entscheidet das jeweilige Bundesland. 6
Zusätzlich ist es sinnvoll Kohlenmonoxid-Melder in Schlaf- und Aufenthaltsräumen sowie mindestens in Räumen mit brennstoffbetriebenen Anlagen anzubringen, die permanent die CO-Konzentration in der Raumluft überwachen und selbst geringe Mengen des giftigen Gases erkennen. Denn Kohlenstoffmonoxid (CO) entsteht bei der unvollständigen Verbrennung kohlenstoffhaltiger Kraft- und Brennstoffe. Sind beispielsweise Abluftrohre in Heizungsanlagen oder Gasthermen verstopft, undicht, technisch defekt oder ist die Frischluftzufuhr nicht ausreichend, kann CO freigesetzt werden und Vergiftungen verursachen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen. Das farb-, geschmacks- und geruchslose, giftige Gas ist dabei besonders gefährlich, weil es durch Böden, Wände und Decken gehen kann. Die Gefahrenquelle muss sich also nicht unbedingt in der eigenen Wohnung befinden. 7