PKV-Rating 2021: map-report vergibt Bestnote an 8 Anbieter

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Der map-report legt sein 21. PKV-Rating vor. Untersucht wurden Bilanzdaten und Servicekennzahlen der Jahre 2016 bis 2020 sowie die Bestandsbeiträge im Zeitraum 2000 bis 2021. Acht Mal wurde die Höchstwertung vergeben.

Die Auswahl eines privaten Krankenversicherers muss gut überlegt sein. Nicht selten ist sie eine Entscheidung fürs Leben. Dem Anbietervergleich von Krankenvollversicherungen kommt deshalb große Bedeutung zu.

Dieser Aufgabe stellt sich der map-report mittlerweile seit über 20 Jahren. Aber nicht jedes „hervorragend“ oder „sehr gut“ bewertetes Unternehmen bietet für jeden Kunden die beste Lösung.

Denn eine Krankenvollversicherung erfordert Maßarbeit und akribische Beratung. Die „beste Krankenversicherung“ gibt es nicht, sondern nur den jeweils am besten geeigneten Tarif eines leistungsfähigen Versicherers.

Fakten zur Krankenversicherung

Bereits mit der Unternehmensgründung im Jahr 1990 hat sich der map-report hat zum Ziel gesetzt, Vermittler*innen, Versicherern und weiteren Marktbeobachtern eine verlässliche Faktensammlung zur eigenständigen Meinungsbildung an die Hand zu geben.

Im PKV-Rating werden die Anbieter von Krankheitskostenvollversicherungen dafür in den Bereichen Bilanz, Service sowie Vertrag nach klar definierten Kriterien untersucht. Jedem Kriterium ist eine maximal erreichbare Punktzahl zugeordnet.

13 Gesellschaften mit knapp 47 Prozent Marktanteil lieferten in diesem Jahr die für das Rating erforderlichen Daten. Zu den weiteren 17 Gesellschaften, die keine Antworten beigesteuert haben, hat der map-report nur die öffentlich zugänglichen Bilanzkennzahlen sowie Beschwerdequoten ausgewertet.

 

 

Reinhard Klages, Chefredakteur des map-report, bedauert die Zurückhaltung vieler Versicherer:

Wir zeigen, worauf es bei guten PKV-Versicherern ankommt und legen sämtliche Bewertungskriterien samt Werteskala offen. Doch die Transparenz hat auch ihre Schattenseiten.

Denn jeder Versicherer kann bereits vor der Datenlieferung einschätzen, ob seine Leistungen für eine gute Bewertung reichen würden. Das kann schon mal auf die Motivation zur Teilnahme durchschlagen, so der Chefredakteur.

Ratings, die eine Mitwirkung der Versicherer erfordern, seien mehr als eine Summe von Punkten und Teil-Ergebnissen, konstatiert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und Herausgeber des map-report. Er hebt hervor:

Allein die Bereitschaft, Transparenz zu zeigen, ist heute eine Qualität und Auszeichnung an sich, denn offensichtlich hat Transparenz heute weniger Auswirkung auf Vertriebserfolge als noch vor einigen Jahren.

Debeka verteidigt Spitzenposition

Die Debeka verteidigte erneut die Position als bester privater Krankenversicherer im Rating. Mit 82,90 von maximal 100 Punkten setzte sich die Koblenzer Gesellschaft gegen die Mitbewerber durch, knackte einmal mehr die Grenze von 80 Punkten und wurde für hervorragende Leistungen mit der Bewertung „mmm“ ausgezeichnet.

Die Debeka überzeugte in allen drei Teilbereichen des Ratings. Während es bei den Bilanzkennzahlen mit 21,50 von maximal 30 Punkten nur noch für den zehnten Rang reichte, genügte es neben dem Gesamtsieg auch für die Spitzenposition bei der Service-Bewertung.

Ein „mmm“ erreichten ferner Signal Iduna (80,60 Punkte), LVM (79,85 Punkte), R+V (79,84 Punkte), VGH Provinzial (79,17 Punkte), SDK (76,25 Punkte), Alte Oldenburger (75,35 Punkte) sowie Allianz (75,00 Punkte).

 

Beiträge steigen moderat

Gerade die PKV steht häufig wegen vermeintlich zu hoher Beiträge für ältere Versicherte und großer Beitragssprünge im Kreuzfeuer der Kritik. In der Berichterstattung fällt häufig unter den Tisch, dass es klare Vorgaben für Beitragserhöhungen gibt.

So darf der Beitrag erst steigen, wenn die tatsächlichen Kosten die Kalkulation um mehr als zehn (teilweise fünf) Prozent übersteigen. Größere Beitragssprünge sind damit programmiert.

Auch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Entwicklung neuer Medikamente und Behandlungsmethoden haben ihren Preis. Das schlägt sich nicht nur in den GKV-Beiträgen nieder. Auch in der PKV steigen die Ausgaben. Der map-report untersucht die Beitragsentwicklung zu ausgewählten Fallkonstellationen.

Die 13 Teilnehmer im PKV-Rating nahmen im Jahr 2021 wieder umfangreichere Beitragserhöhungen vor. Im untersuchten Zeitraum der Jahre 2000 bis 2021 lag die durchschnittliche Beitragserhöhung in der Beispielrechnung des Angestellten im Branchenschnitt bei knapp 3,9 Prozent. Zum Jahresbeginn 2021 wurde der Beitrag durchschnittlich um knapp 6,0 Prozent erhöht (Vorjahr: 3,2 Prozent).

In der Beitragsrechnung des Bundesbeamten für den Zeitraum von 2000 bis 2021 stiegen die B-standsbeiträge um durchschnittlich 3,1 Prozent. Zum Jahresanfang 2021 wurde der Beitrag durchschnittlich um 7,1 Prozent erhöht (Vorjahr: 3,9 Prozent). Das ist die umfangreichste Beitragsanpassung bei den Beihilfeversicherungen im gesamten Bewertungszeitraum der vergangenen 21 Jahre.

 

Ein anderes Bild zeigte sich in der stationären Zusatzversicherung. Über den Vergleichszeitraum der Jahre von 2000 bis 2021 halten sich Beitragserhöhungen und -reduzierungen in etwa die Waage.

In dieser Beispielrechnung wurden die Beiträge in den vergangenen 21 Jahren durchschnittlich um 0,3 Prozent erhöht. Zum Jahresauftakt 2021 wurden die Prämien in diesem Musterfall durchschnittlich um 0,1 Prozent gesenkt (Vorjahr + 1,6 Prozent). Im langfristigen Mittel ist der Trend der Beitragsentwicklungen jedoch nur marginal steigend.

Einige Versicherer mauern

Seit 2018 untersuchen die Analyst*innen von map-report auch den Gesamtbestand nach Monatssollbeiträgen. Hier betrugen die Beitragsanpassungen zwischen 2012 bis 2020 durchschnittlich 2,5 Prozent pro Jahr.

Dieses Beispiel hält Franke und Bornberg für besonders wertvoll. Hier werden alle Tarife berücksichtigt, zudem handele es sich um einen offiziellen Nachweis. Somit erscheinen etwaige Manipulationen in der Erachtens eher unwahrscheinlich. Franke dazu:

Das heißt, den Gesellschaften ist es nicht möglich für den Vergleich lediglich einen beitragsstabilen Tarif auszusuchen. Für PKV-Gegner wäre es andererseits aber auch nicht möglich in die Betrachtung jeweils nur die anpassungsintensiven Verträge für möglichst negative Darstellungen zu verwenden.

Für manchen Versicherer sind diese Informationen offensichtlich zu heikel, um sie für ein Rating zu veröffentlichen. Gut vorstellbar ist auch, dass mit der Abfrage dieser Daten potenzielle neue Teilnehmer abgeschreckt werden. Dem Produkt PKV, das seit Jahren um jeden Neukunden ringen muss, wird mit dieser Mauertaktik ein Bärendienst erwiesen.

Ab sofort lieferbar

Der map-report Nr. 921 „Rating Private Krankenversicherung“ ist ab sofort im PDF-Format lieferbar. Zehn Bilanzkennzahlen, fünf Servicequoten zuzüglich umfangreicher Bewertung des Gesundheitsmanagements und der Transparenz sowie die Entwicklungen der Bestandsbeiträge in den Bereichen Vollkosten- und Beihilfeversicherung sowie in der stationären Zusatzversicherung nebst Vertrags-Flexibilität bilden das Gerüst für die Bewertung im Rating.

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen damit die zur Meinungsbildung wichtigsten Fakten, die durch systematische Verdichtung nach subjektiver Gewichtung zu einer Bewertung zu führen.
Interessenten können sich an [email protected] wenden oder den map-report direkt online bestellen. Eine kostenlose Basisinformation stellt Franke und Bornberg unter diesem Link bereit.

 

Bilder: (1) © Yakobchuk Olena – fotolia.com (2–4) © Franke und Bornberg GmbH

 

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