Das Zahlungsverhalten während der COVID-19-Pandemie

Das Zahlungsverhalten während der COVID-19-Pandemie
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96 Prozent der Unternehmen warteten in den letzten zwölf Monaten mehr als zehn Tage auf ausstehende Zahlungen. Das ist das Ergebnis der Studie „Rethink Your Payment Strategy To Save Your Customers And Bottom Line“ von Forrester Consulting im Auftrag von GoCardless.

Die Ergebnisse verdeutlichen, in welchem Maß lange Forderungslaufzeiten und fehlgeschlagene Zahlungen die Kundenabwanderung und Forderungsausfälle beeinflussen können.

Lange Forderungslaufzeiten zählen laut Studie zu den Hauptproblemen von Unternehmen. 47 Prozent der Unternehmen gibt an, dass sich die Zeit bis zur Begleichung ihrer Forderungen in den letzten zwölf Monaten verlängert hat. Dies zeigt, dass es Unternehmen während der Coronakrise schwerer haben, bezahlt zu werden.

78 Prozent der deutschen Unternehmen geben an, dass die Reduzierung der Forderungslaufzeit ein kritisches Topthema für 2021 ist.

Kundenabwanderung durch fehlgeschlagene Zahlungen

In Deutschland führen fehlgeschlagene Zahlungen in durchschnittlich elf bis 15 Prozent der Fälle zur Abwanderung des Kunden. 50 Prozent der befragten Unternehmen haben in den letzten zwölf Monaten eine Ausfallrate von mindestens sieben Prozent verzeichnet. 54 Prozent der befragten Entscheidungsträger geben an, dass dadurch die Unzufriedenheit ihrer Kunden zugenommen hat.

Bei zwei von drei der befragten Unternehmen resultieren zehn Prozent der fehlgeschlagenen Zahlungen in der Abwanderung von Kunden, bei einem von fünf Unternehmen resultieren sogar 20 Prozent in Kundenverlust. 51 Prozent der Unternehmen haben Schwierigkeiten, verlorene Kunden zu ersetzen.

Hohe Kosten durch Nachverfolgung von Zahlungsausfällen

59 Prozent der Unternehmen geben an, dass die Verfolgung unbezahlter Rechnungen zu den arbeitsintensivsten Bereichen ihres Zahlungsprozesses gehört.

Die Hälfte der deutschen Unternehmen, die B2B- und B2C-Geschäft abwickeln, geben durchschnittlich mehr als zehn Prozent des tatsächlichen Zahlungswerts aus, um die fehlgeschlagene Zahlung einzutreiben.

Drei von zehn deutschen Unternehmen geben mehr als 15 Prozent dafür aus. B2B-Unternehmen investieren sogar 20 Prozent des tatsächlichen Zahlungswerts.

45 Prozent der Unternehmen hatten schon mal Forderungsausfälle. Die Hälfte der befragten Unternehmen sagt, dass Zahlungsausfälle zu hohen Bearbeitungskosten führen, während 45 Prozent der Unternehmen sagen, dass sie letztendlich zu Forderungsausfällen führten.

11 bis 15 Prozent der Zahlungsausfälle von deutschen Unternehmen mit B2B- und B2C-Geschäft resultieren in uneinbringlichen Forderungen. Bei einem von vier B2B-Unternehmen führen mehr als 20 Prozent der Zahlungsausfälle zu Forderungsausfällen. Zwei von fünf B2C-Unternehmen sehen, dass mehr als 15 Prozent ihrer Zahlungsausfälle zu Forderungsausfällen führen.

Hiroki Takeuchi, CEO GoCardless, dazu:

„Die Ergebnisse von Forrester Consulting zeigen deutlich, weshalb Zahlungen eine hohe Hebelwirkung haben. Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen fehlgeschlagenen Zahlungen und negativen Geschäftsauswirkungen wie Forderungsausfälle, Abwanderung und unzufriedene Kunden. Insbesondere in der aktuellen Situation erkennen Unternehmen die Bedeutung von guten Lösungen für wiederkehrende Zahlungen. Damit können sie ihre Zahlungsstrategie optimieren und Zahlungsausfälle verhindern, um Mehrkosten zu vermeiden und gute Kundenbeziehungen zu pflegen. Deshalb haben wir Success+ entwickelt, eine Lösung, mit der Unternehmen durchschnittlich 76 Prozent der fehlgeschlagenen Zahlungen später doch noch einziehen können.“

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

  • 86 Prozent der Großunternehmen haben mehr als 20 Vollzeitbeschäftigte für die Verwaltung von wiederkehrenden Zahlungen, die hauptsächlich CRM-, Abrechnungs- und Buchhaltungssysteme verwenden.
  • 59 Prozent der Unternehmen gaben an, dass höhere Abwanderungsraten zu mehr Rückbuchungsraten führen.
  • 57 Prozent gaben an, dass höhere Abwanderungsraten eine Zunahme des Kundenservicekontakts und schwierige Gespräche nach sich ziehen.
  • Im Durchschnitt geben B2B-Unternehmen 16 bis 20 Prozent des Werts einer fehlgeschlagenen Zahlung für ihre Nachverfolgung aus.
  • Für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 100 Millionen US-Dollar und einer Ausfallrate von sieben Prozent, deren Nachverfolgung 16 Prozent des Zahlungswerts ausmacht, betragen die Kosten über 1 Million US-Dollar.