Die Wahrnehmung der Einschränkungen während der Corona-Pandemie war bei Frauen und Männern unterschiedlich.
Dies zeigt eine Studie, in der die Soziologen Dr. Christian Czymara, Alexander Langenkamp und Dr. Tomás Cano von der Goethe-Universität die individuellen Sorgen und Ängste während der coronabedingten Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen untersucht haben.
Dabei wurde ersichtlich, dass sich die Menschen vor allem um soziale Kontakte sorgten, aber auch um Themen wie Kinderbetreuung und Familie. Im Erleben der allgemeinen Schließungen gibt es allerdings interessante Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
So gerieten Mütter in dieser Zeit verstärkt unter Stress, weil die Kinderbetreuung wegfiel. Männer sorgten sich hingegen vor allem um die wirtschaftliche Lebensgrundlage, etwa in Bezug auf die Sicherheit des eigenen Berufs oder die gesamtgesellschaftlichen ökonomischen Konsequenzen von Corona.
Themen des Alltags, etwa das Einkaufen von Lebensmittel, sind hingegen bei beiden Geschlechter gleichermaßen präsent.
Frauen doppelt betroffen
Das Muster der „traditionellen“ Arbeitsteilung, bei der Frauen sich vermehrt um Haushalt und Kindererziehung kümmern, während Männer eher bezahlter Vollzeitarbeit nachgehen, wurde bei der Untersuchung deutlich.
So sind Frauen auch doppelt von der Corona-Pandemie betroffen: Zum einen reduzieren Frauen ganz praktisch in höherem Maße die bezahlten Arbeitsstunden in ihrer Erwerbstätigkeit. Zum anderen kümmern sich Frauen häufiger um die Organisation der Kinderbetreuung. Sie verrichten damit Planungsarbeit, die oftmals unbemerkt für andere geschieht.
Dies kann das geschlechtsspezifische Lohngefälle in Deutschland auch nach Ende der Beschränkungen weiter vergrößern. So könnte sich das im Durchschnitt ohnehin geringere Lohnniveau von Frauen in Deutschland trotz aller politischen Bemühungen weiter verfestigen oder sogar noch verstärken.
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