Die wefox-Tochter ONE Insurance veröffentlicht den Geschäftsbericht des bisher erfolgreichsten Geschäftsjahres 2019.
Der Digitalversicherer hatte am 31. Dezember 2019 circa 310.000 aktive Bestandstarife bei 190.000 Kunden. Derzeit sind es ungefähr 484.000 Bestandstarife bei 280.000 aktiven Kunden.
Damit hat ONE die Zahl aktiver Kunden in 2019 mehr als verdreifacht. Die Anzahl aktiver Verträge wurde sogar verfünffacht. Im zweiten Halbjahr 2019 war ONE die Versicherung, die in Deutschland am meisten neue Privathaftpflicht- und Hausratversicherungen dazugewonnen hat.
Dabei schloss bis Ende 2019 der durchschnittliche Kunde 1,63 Verträge mit ONE ab. Dies liegt deutlich über dem Branchenschnitt von 1,4.
Im vergangenen Jahr hat ONE die verdienten Bruttoprämien von ungefähr 660.000 Euro auf ungefähr 6,6 Millionen Euro verzehnfacht. Die verdienten Nettoprämien (nach Abzug der Rückversicherung) haben sich versiebzehnfacht. Sie wuchsen von circa 250.000 Euro auf circa 4,3 Millionen Euro.
Der Jahresverlust von knapp 2 Millionen Euro fiel um über 2,8 Millionen Euro geringer aus als geplant. Das starke Wachstum, die sehr geringe Schadenquote und die strenge Kostendisziplin haben zu diesem Erfolg beigetragen.
Pläne für 2020 und darüber hinaus
ONE plant künftig den Eintritt in zahlreiche weitere Versicherungskategorien: Unfall, Wohngebäude, Tierhalter et cetera. In Zukunft sollen auch Kranken- und Lebensversicherungsprodukte angeboten werden. Ziel ist es, bis 2023 die volle Bandbreite an Versicherungen für Privatkunden anzubieten, um diese zur ONE-Police zusammenzufassen. Die ONE-Police ist eine allumfassende, lebensbegleitende Versicherungspolice, die automatisch mit dem Kunden mitwächst und nie erneuert werden muss.
Alle Produkte, unabhängig von der Sparte und dem Zielland werden in der zentralen Produktfabrik gefertigt. Dieses Konzept folgt eher Technologieunternehmen wie Amazon, Google oder Facebook, die ihre Produkte ebenfalls zentral für den Weltmarkt herstellen.
Die Bruttoprämie soll sich 2020 im Vergleich zu 2019 erneut verfünffachen. Zu Beginn des Jahres ging der Digitalversicherer sogar von einem Wachstum um den Faktor 7 aus. Durch das Auftreten von Covid-19 und den daraus entstehenden Veränderungen im Markt wurden die Investitionen und damit auch die Wachstumsambitionen leicht gesenkt.
Zudem plant ONE, in andere Länder zu expandieren. Vor diesem Hintergrund hat ONE beim Regulator FMA die Versicherungslizenzen für Polen und die Schweiz beantragt. Vor der Corona Krise war der Markteintritt in Polen für das dritte Quartal und die Schweiz für das vierte Quartal 2020 geplant. Jetzt werden sich beide Markteintritte vermutlich um jeweils ein Quartal nach hinten verschieben.
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