Globalisierung, digitaler Wandel und Industrie 4.0 verändern das gesamte Wirtschaftsgefüge – allem voran die Art und Weise, wie Menschen und Organisationen miteinander arbeiten.
Bestehende Modelle, Strukturen und Prozesse weichen zunehmend neuen, flexiblen Formaten. Innovationen verändern die Arbeitswelt. Das schürt Ängste: sowohl auf Seiten der Arbeitnehmer als auch in den Führungsetagen.
Peter Kleinau, Kommunikationsexperte von der Executive Mediation GmbH, erläutert:
Peter Kleinau, Kommunikationsexperte, Executive Mediation GmbH „Die Sorge um die Verdrängung aus gewohnten Tätigkeitsfeldern wächst. Gleichzeitig stehen Unternehmen vor neuen Herausforderungen. Bei der Suche nach digitalen Strategien sollten die Fragen, welche Veränderungen überhaupt sinnvoll sind und wie Mitarbeiter mitgestalten können, im Vordergrund stehen. Dabei schließen sich Tradition und Digitalisierung nicht von vornherein aus.“
Kontinuierliche Anpassung
Intelligente Roboter, neue Jobprofile, smarte Kommunikations- und Informationstechnologien, 3-D-Druck, soziale Netzwerke, Cloud Computing und Big Data gehören zu den Markenzeichen der sogenannten vierten industriellen Revolution. Grundlegende und treibende Kraft dieser Entwicklung ist neben dem technologischen Fortschritt die immer stärkere digitale Vernetzung von Dienstleistungen, Produkten und Prozessen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Durch die technische Unterstützung entwickelt sich die klassische Arbeiterschaft immer mehr zu Entscheidungsträgern und Wissensarbeitern.
Peter Kleinau erklärt:
„Es steigt die Bedeutung von kontinuierlicher persönlicher Weiterentwicklung sowie der Anpassungsfähigkeit an neue Anforderungen und Rahmenbedingungen. Hier sind die Unternehmen und vor allem die Führungsetage gefragt, den Bedarf an zusätzlicher Qualifikation nicht nur zu erkennen, sondern auch Möglichkeiten zu schaffen, diese nachhaltig in der Organisation zu verankern.“
Unternehmenskultur als Herausforderung
In kleinen und mittelständischen Betrieben sind Agilität und Flexibilität längst keine neuen Themen. Im Gegenteil: Besonders innovative Technologien kommen hier häufig schneller zum Einsatz als in großen Konzernen. Allerdings handelt es sich bei der digitalen Transformation um einen zeitintensiven Prozess: Vorhandene Strukturen müssen hinterfragt, neu entwickelt oder angepasst werden.
Peter Kleinau sagt:
„Um die Unternehmenskultur aktiv zu gestalten, sollte in erster Linie der Austausch auf allen Ebenen und die Verbesserung von Informationsflüssen gefördert werden. Ein zentraler Punkt ist, Strukturen zu etablieren, die Freiräume schaffen und Querdenken fördern. Ganz gleich, ob Manager oder Mitarbeiter, alle Abteilungen sollten darin ermutigt werden, den Status quo zu hinterfragen und Neues auszuprobieren. Denn digitale Transformationsprozesse betreffen niemals nur die IT-Abteilung.“
Als treibende Kraft obliegt es der obersten Führungsetage gemeinsam mit dem mittleren Management, Sicherheit zu vermitteln sowie konsequent den gegebenen Handlungsrahmen und alte Prozesse neu zu denken.
Im Fokus stehen die Fragen: Was bedeutet Digitalisierung für uns? Was kommt auf die Abteilung, das Team und jeden Einzelnen zu? Wie laufen bestehende Prozesse ab? Erst wenn sich hier klare Antworten finden, folgt die Entwicklung einer kohärenten Strategie für alle Bereiche des Unternehmens. Impulse durch externe Coaches helfen innerhalb von Organisationen, ein gemeinsames Verständnis von Digitalisierung zu entwickeln und sogenannte Change-Prozesse effektiv zu begleiten.
In Workshops, Seminaren oder individuellen Coachings geben Experten als neutrale Dritte gezielt Anreize, um die Anforderungen des digitalen Wandels zu reflektieren, Barrieren abzubauen und erkannte Herausforderungen zu meistern. Denn erst wenn bestehende Hemmnisse im Hinblick auf Strategie, Struktur oder Prozessabläufe bekannt sind, können individuelle, auf das Unternehmen und den Markt zugeschnittene Wege hin zur digitalen Arbeit 4.0 gefunden werden.
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