Das unabhängige Analysehaus MORGEN & MORGEN erweitert aktuell das Volatium Modell zur Berechnung von Renditewahrscheinlichkeiten. Die Garantieverpflichtungen der Lebensversicherer werden unter anderem stärker in den Fokus rücken.
Seit über zehn Jahren setzt das mathematische Volatium Modell Standards zur stochastischen Ermittlung von Renditewahrscheinlichkeiten aller Rentenversicherungen. Dabei zeichnet es sich zum einen durch seine Beständigkeit und Belastbarkeit aus, indem es für alle Kapitalmarktszenarien gewappnet ist. Zum anderen zeigt es sich aber in der Feinjustierung flexibel genug, um entstehende Herausforderungen zu genüge berücksichtigen zu können.
Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik bei MORGEN & MORGEN, gibt einen Einblick in die aktuellen Arbeiten am Modell: Man sei inzwischen in der Anpassungsschleife 4.0, in der es unter anderem darum gehe, die Stellschrauben zur Kapitalstärke der Lebensversicherer noch feiner zu justieren und damit das Modell noch aussagekräftiger zu machen.
Ein starker Fokus in der Überarbeitung liegt auf den Garantiestrategien der Lebensversicherer, da diese aktuell und in Zukunft einen großen Einflussfaktor auf die Renditewahrscheinlichkeiten von Rentenprodukten darstellen. Für Volatium 4.0 bedeutet das die Integration innovativer neuer Modellkonstruktionen in die bestehenden stochastischen Simulationen.
Auf Basis interner Daten der Versicherungsgesellschaften werden die für die Kapitalstärke aussagekräftigsten Faktoren – Reservesituation, Garantiebelastung und Kapitalanlagestrategie – analysiert und im Modell in den richtigen Zusammenhang gebracht. Joachim Kaeß, Fachreferent Mathematische Finanzmodelle und Experte für stochastische Simulationen verspricht:
Diese Ausgewogenheit der Kapitalstärkebewertung werden wir mit dem Volatium Modell 4.0 darstellen und das Thema stochastische Simulationen von Altersvorsorgeprodukten damit auf ein noch nie dagewesenes Level heben.
Sparringspartner in der Entwicklung sind die Versicherungsgesellschaften, die sich vor gut einem Jahr der neu gegründeten „Marktinitiative Neuer Renditestandard“ angeschlossen haben. Damit wird das Modell gleich am Puls des Marktes weiterentwickelt und verprobt, bevor es Anfang 2023 für alle Rentenversicherungstarife die Renditeerwartungen in der Vergleichs- und Analysesoftware M&M Office anzeigen wird.
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