Strompreisvergleich: Wie funktioniert er? Worauf muss man beim Anbieterwechsel achten?

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Immer mehr Verbraucher möchten Geld sparen, auch beim Strom. Regelmäßige Überprüfung der Tarifkonditionen können dabei sehr hilfreich sein, werden einem doch beim Vergleich der Tarife günstigere Anbieter gezeigt. Wie funktioniert ein solcher Strompreisvergleich und worauf gilt es, beim Anbieterwechsel besonders zu achten?

Preise beziehungsweise Tarife vergleichen auf Verbraucherportalen

Wer seinen aktuellen Stromtarif schon längere Zeit hat, der sollte in regelmäßigen Zeitabständen einen Strompreisvergleich durchführen. Zu diesem Zweck gibt es spezielle Vergleichsportale im Internet.

Auf diesen braucht man nur einige wenige Angaben in ein Formular einzugeben und das System sucht ganz automatisch nach günstigeren Alternativen. Meist muss man in ein solches Online-Formular folgende Daten beziehungsweise Werte eintragen:

  • Postleitzahl des aktuellen Wohnsitzes
  • Anzahl der im Haushalt lebenden Personen
  • Stromverbrauch (in kWh/Jahr)

Manchmal ist es noch notwendig, zwischen einem Strompreisvergleich mit oder ohne Bonus zu wählen. Nach Abschluss der Suche zeigt das Portal eine Liste mit günstigeren Anbietern an.

Hat man den passenden Versorger und einen günstigen Tarif gefunden, gelangt man mit einem Klick vom Verbraucherportal auf eine Zwischenseite, über die man den Anbieterwechsel beziehungsweise die Neuanmeldung beim ausgewählten Versorger durchführen kann.

Wichtiger Hinweis: Schließt man die notwendigen Schritte online ab, erhält man sämtliche Daten des Vorgangs per E-Mail. Man sollte diese Mail und die darin enthaltenen Angaben nicht löschen, sondern speichern.

Durch die Wechsel-Bestätigung des neuen Anbieters wird ein rechtsgültiger Vertrag geschlossen. Diesen kann man innerhalb der nächsten 14 Tage widerrufen.

Das zeigt der Online-Strompreisvergleich

Hat man den Button mit „Vergleichen“ oder „Jetzt vergleichen“ gedrückt, sucht das System nach Stromversorgern, die in der Umgebung der angegebenen Postleitzahl verfügbar sind. Für jeden angezeigten Anbieter stellt das Vergleichsportal folgende, für den Entscheidungsprozess wichtigen Informationen zur Verfügung:

  • Stromkosten im ersten Vertragsjahr
  • Höhe des beim Wechsel eingesparten Betrages
  • Art der Stromerzeugung
  • Boni (Neukunden- oder Sofortbonus)
  • Abschlags- oder Arbeitspreisrabatte
  • Laufzeit des Vertrags
  • Kündigungsfristen

Die Angaben sollte der Verbraucher vor einer Entscheidung gründlich studieren. Vor allem ist es ratsam, die genannten Vertragslaufzeiten, die mögliche Geldersparnis und auch die Kündigungsfristen der verschiedenen Stromanbieter miteinander zu vergleichen.

Kurze Vertragslaufzeit wählen

Vor allem sollte man Tarife mit möglichst kurzen Laufzeiten wählen. Dadurch bleibt man hinsichtlich weiterer Wechsel deutlich flexibler, als bei einer langen Vertragslaufzeit von beispielsweise 24 Monaten.

Die meisten Stromversorger kommen den Verbrauchern hier bereits entgegen und bieten inzwischen durchgängig Vertragslaufzeiten von 12 Monaten an.

Einige wenige Versorger ermöglichen sogar monatlich kündbare Verträge. Ein über 24 Monate laufender Vertrag, meist mit reduziertem Beitrag im ersten Jahr, ist heute in vielen Fällen nur noch optional erhältlich.

Kündigungsfristen beachten

Ein Stolperstein in Sachen Anbieterwechsel ist die Kündigungsfrist. Vor allem die Kündigungsfrist für den aktuellen Stromvertrag ist das ausschlaggebende Kriterium für den Zeitpunkt eines Anbieterwechsels.

Die klassische Kündigungsfrist für Stromtarifverträge bewegt sich in der Regel zwischen 4 und 6 Wochen, zum Monats- oder Vertragsende.

Es ist hier unbedingt notwendig, rechtzeitig vor Ablauf des Vertrages zu kündigen. Nur dann lässt sich eine Vertragsbeziehung ohne Rechtsstreitigkeiten fristgerecht beenden. Kündigt man den Vertrags nicht rechtzeitig, hat der Anbieter das Recht, den Vertrag automatisch zu verlängern.

Stichwort Sonderkündigungsrecht: Erhält man von seinem Stromversorger ein Schreiben, in dem er eigenständig den Strompreis erhöht (also nicht aufgrund staatlich vorgegebener Steuererhöhungen), hat man meist ein sogenanntes Sonderkündigungsrecht und kann den Anbieter wechseln.

Hier gibt es eine Kündigungsfrist von vier Wochen. Dieses Sonderrecht gilt auch bei Umzügen. Gibt es keinen Vertrag mit einem normalen Versorger, sondern mit einem meist teureren Grundversorger, beträgt die Kündigungsfrist laut Gesetzgeber 2 Wochen.

Schriftliche Kündigung nicht vergessen

Falls man den Stromvertrag selbst kündigt, muss dies immer in Schriftform erfolgen. Das bedeutet, dass man sie per Brief, als Fax oder mittels E-Mail versenden kann. Experten raten zur postalischen Variante via Einschreiben und mit Rückschein.

Unabhängig von der gewählten Variante sollten Kündigungen immer folgende Angaben enthalten:

  • Anschrift des Anbieters
  • Datum des Schreibens
  • Anschrift des Kunden
  • Kundennummer
  • Zählernummer
  • Neue Anschrift sowie Einzugsdatum (bei Umzug)
  • Kündigungsgrund
  • Hinweis auf vorhandenes Sonderkündigungsrecht
  • Formulierung „fristgerechte Kündigung zum nächstmöglichen Termin“
  • Bitte um Kündigungsbestätigung
  • Verbot von Werbekontakten
  • Unterschrift

Die schriftliche Kündigung per Rückschein gewährleistet, dass die Kündigung nicht „verlorengeht“ und sichert den Kunden zusätzlich ab.

Anbieter für „sauberen, grünen“ Strom wählen

Immer mehr Verbrauchern ist es wichtig, mit der Wahl des Stromversorgers zum Schutz des Klimas und der Umwelt beizutragen. Aus diesem Grund sollte man beim Durchgehen der Ergebnislisten des Vergleichsportals auf entsprechende Hinweise achten.

Die meisten Anbieter bieten bereits Strom an, der zu einem großen Teil aus erneuerbarer Energie gewonnen ist.

Immer mehr Anbieter haben einen eigenen Öko-Tarif im Programm, bei dem der Strom zu 100 Prozent „grün“ ist. Dabei unterscheiden die Stromanbieter zwischen erneuerbaren Energien nach EEG (er wird zum Festpreis erworben) und sonstigen erneuerbaren Energien (dieser stammt aus nicht durch das EEG geförderten Anlagen, für ihn müssen Herkunftszertifikate erworben werden).

Fazit: Aufmerksamkeit bei der Wahl des Stromanbieters spart Ärger und Kosten

Der Strompreisvergleich und der Wechsel des Anbieters ist heute durch seriös arbeitende Vergleichsportale relativ einfach. Für den Verbraucher gilt es vor allem, auf die Details in Sachen Vertragslaufzeit, Kündigungsfrist und Art der Stromerzeugung zu achten.