Nachdem die Generali Lebensversicherung AG im vergangenen Jahr ihren Lebensversicherungsbestand an die Proxalto Lebensversicherung AG verkauft hat, sinkt in diesem Jahr die Überschussbeteiligung unter die Inflationsrate. Dies sieht der Bund der Versicherten e.V. (BdV) als „Alarmsignal für Lebensversicherte und vor allem für die Branche“.
Gemessen am Verbraucherpreisindex lag die Inflation im Dezember laut Destatis bei 1,5 Prozent und damit oberhalb der von Proxalto deklarierten Verzinsung von 1,25 Prozent.
Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des BdV, sagt:
„Für Run-Off-Plattformen sind die Kundinnen und Kunden nur noch Ware, die so knickrig wie gerade noch möglich behandelt werden, damit die Investoren den Reibach machen.
Uns ist nicht bekannt, dass jemals ein Unternehmen eine Überschussbeteiligung unterhalb der Inflation deklarierte. Das ist reale Geldvernichtung. Das ist legaler Betrug. Selbst inklusive Überschüssen wird noch nicht einmal die Inflation erreicht. Diese Lebensversicherungen sind deshalb reale Geldvernichtungsmaschinen.“
Derart geringe Überschüsse erlauben keine erfolgreiche Altersvorsorge und der BdV sieht seine Befürchtungen anlässlich der Run-Off-Tendenzen bei Lebensversicherungen bestätigt.
„Wie von uns befürchtet, werden die Proxalto-Kundinnen und -Kunden besonders schlecht behandelt und bekommen nur noch eine sehr geringe Überschussbeteiligung. An Proxalto wird das Geschäftsmodell des Run-Off offenbar, das darauf basiert, die Kundinnen und Kunden möglichst knapp zu halten, damit der Investor möglichst viel Rendite einkassieren kann.“
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