Die Solvenzquoten sind vielfach sehr hoch und die kontinuierlichen Rückflüsse aus der Zinszusatzreserve (ZZR) stützen die Ertragslage der Lebensversicherer. Auf der anderen Seite muss die Branche hohe stille Lasten in den HGB-Bilanzen verarbeiten.
Die private Krankenversicherung entwickelte sich auch im Geschäftsjahr 2022 sehr stabil. Die Prämieneinnahmen stiegen weiter. Zusammen mit den gleichzeitig gestiegenen Leistungsausgaben verbuchte die Branche jedoch einen Rückgang des versicherungsgeschäftlichen Ergebnisses.
Durch die Schadenentwicklung in den vergangenen Jahren ist mit einer Entspannung des Anforderungsniveaus für Cyberversicherungen vorerst nicht zu rechnen. Die anstehende Phase der Renewals bietet Maklern vielfältige Möglichkeiten, sich als Partner auf Augenhöhe zu positionieren.
Die Lebensversicherer sind bisher robust durch die Pandemie gekommen. Die Solvenzquoten stiegen und ein erhöhtes Stornovolumen blieb aus. Auch wenn der Zinsanstieg die ZZR-Anforderungen deutlich entlastet, wird die Branche in den HGB-Bilanzen stille Lasten verkraften müssen.
Durch Unwetterereignisse wie das Sturmtief „Bernd“ erreichte die Schadenbelastung 2021 ein neues Rekordniveau und bescherte der Branche erstmals seit langem wieder einen versicherungstechnischen Verlust. Auch 2022 dürfte für die Versicherer ein schwieriges Jahr werden.
Trotz der vordergründig guten Situation der PKV-Branche, steht diese vor weiteren Ungewissheiten. Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei und Auswirkungen von Long-Covid sowie der Kapitalmarktentwicklung sind schwer prognostizierbar.
Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden die deutsche Versicherungswirtschaft auch im Jahr 2020 herausfordern. Der Vorstandsvorsitzende der myLife, Jens Arndt, gibt einen Marktausblick.