Immer mehr Marktteilnehmer erwarten für 2023 eine deutlich sinkende US-Inflation, die sich im Laufe des Jahres wieder an das zwei Prozent-Ziel der Fed annähert. Doch sollte das Gewicht der Energiekrise bei den Inflationsprognosen nicht unterschätzt werden.
2022 war für die Immobilienbranche kein leichtes Jahr: Inflation, höhere Baufinanzierungskosten und Materialmangel verteuerten die Immobilienpreise und werden sich auch in diesem Jahr weiter auf den Markt auswirken. Warum das Preisniveau dennoch sinken könnte.
Die Aktienmärkte verzeichnen leichte Verluste, während die US-Futures vor der Eröffnung unverändert sind. Die Erholungsrallye hat an Schwung verloren, was nach dem letzten Arbeitsmarktbericht verständlich ist. Das heißt nicht, dass der Optimismus nicht zurückkehren kann.
2022 ist gezeichnet von vielzähligen Krisen, die auch die Finanzmärkte beeinflussen. Zudem vollziehen viele Notenbanken einen geldpolitischen Kurswechsel. Mit welchen Trends Investoren in diesem Umfeld anhaltender Volatilität und zunehmend angespannter Liquidität rechnen sollten.
EZB-Präsidentin Lagarde betonte, dass es für weitere Erhöhungen „noch Luft nach oben“ gebe, aber die Zentralbank erhebliche Fortschritte auf dem Weg zur Normalisierung gemacht habe. So könnten die Zinserhöhungen in Europa kurz vor dem Höhepunkt stehen.
Die BoE hat am 3. November 2022 die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt, indem sie die Zinssätze um 0,75 Prozent auf 3,0 Prozent anhob, obwohl sie einen deutlich anderen und gemäßigteren Ton anschlug als die US-Notenbank Anfang dieser Woche.
Jetzt, da die Anleger davon überzeugt sind, dass die Fed und die EZB die Zinsen stärker als erwartet anheben werden, stellt sich die Frage, wie lange sie diese Position halten können und welche Auswirkungen dies auf die Märkte haben wird.
Der BVR spricht sich dafür aus, dass sich die EZB auf ihrer Ratssitzung am 21. Juli angesichts der hohen Inflation vom Minuszins verabschiedet. Der Hauptrefinanzierungssatz sei auf 0,50 Prozent und der Einlagensatz aus dem Minusbereich auf 0 Prozent zu erhöhen.
Im März 2022 hat die Fed damit begonnen, die Zinsen zu erhöhen, um die Inflation in den Griff zu kriegen. Diejenigen, die ein baldiges Ende dieser Geldpolitik erwarten, sind eher von Hoffnung getrieben als von einer realistischen Markteinschätzung.
Angesichts gestiegener Inflationsgefahren rückt die EZB ein Stückweit von ihrer Absage an eine Zinswende in diesem Jahr ab. EZB-Chefin Christine Lagarde wiederholte ihre Aussage nicht mehr, dass eine Erhöhung 2022 sehr unwahrscheinlich sei.
Die Zinsen für zehnjährige Kredite haben im Januar von einem Prozent auf rund 1,15 Prozent zugelegt. Seit September sind die Konditionen damit insgesamt um 0,3 Prozentpunkte gestiegen. Für 2022 wird ein weiterer Anstieg bei Immobiliendarlehen erwartet.