Die deutliche Korrektur der Konjunktur- und Inflationsprognosen nach oben innerhalb nur eines Quartals zeigt unter anderem, dass in diesen besonders bewegten Zeiten Europa in den nächsten Monaten zu den Stabilisatoren der Weltwirtschaft gehören wird.
Die Aktienmärkte liegen am 14. Dezember wieder im Minus, da die Anleger den Schock der jüngsten US-Leitzinserhöhung um weitere 0,5 Prozentpunkte verkraften müssen und zahlreiche Zinsentscheidungen der Zentralbanken noch ausstehen.
Eine aktuelle Raisin-Studie legt die Details der Zinswende offen: Die Durchschnittszinsen für Festgelder stehen auf einem 10-Jahres-Hoch, die Zinsen für Girokonten und Tagesgelder im Schnitt bei Null.
Der Konsumentenkredit-Zinssatz wird im Bundesdurchschnitt in den nächsten Monaten voraussichtlich um die 7-Prozent-Marke herum liegen. Dispozinssätze könnten im Schnitt von 9,43 auf 12 Prozent und mehr steigen.
Die BoE hat am 3. November 2022 die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt, indem sie die Zinssätze um 0,75 Prozent auf 3,0 Prozent anhob, obwohl sie einen deutlich anderen und gemäßigteren Ton anschlug als die US-Notenbank Anfang dieser Woche.
Die Marktmeinung, dass die Fed am 2. November zum vierten Mal in Folge die Leitzinsen um 75 Basispunkte zur Inflationsbekämpfung anheben wird, scheint angesichts der hohen VPI-Inflationsdaten der letzten Zeit gerechtfertigt.
Die US-Notenbank ist fest entschlossen, die Inflationsrate von 2 Prozent wiederherzustellen. Daher dürften der jüngsten Leitzinserhöhung weitere folgen. Doch je hawkischer die Fed agiert, desto höher wird die Marktvolatilität sein und das Risiko einer Rezession steigen.
Mit der jüngsten Erhöhung hat die EZB zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt den Leitzins über Null angehoben. Das verbessert die Situation der Sparer, auch wenn die Sparzinsen der Banken noch länger deutlich hinter Inflation zurück liegen werden.
Die Europäische Zentralbank hat am 8. September 2022 den Leitzins um 75 Basispunkte. Doch es geht um mehr: Welche Projektionen werden bezüglich Inflation und Wachstum gegeben? Eignen sich diese um weitere Zinsschritte zu begründen?
Die kurzfristigen Auswirkungen der Lockdowns ähnelten sich weltweit von Hongkong bis London. Wie sich aber einzelne Städte aufgrund der Pandemie längerfristig entwickeln, ist vielfältig und bedingt durch Faktoren wie Lebensqualität oder öffentliche Ordnung.
Trotz der zu erwartenden Zinserhöhungen der Fed, werden die Märkte vorerst weiter volatil bleiben. Robustere Unternehmen werden sich jedoch mit beständigeren und stärkeren Ergebnissen beweisen. Gleichzeitig könnten und sollten einige der teureren Aktien im Preis sinken.