Die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden wird besonders nach Naturkatastrophen immer wieder heiß diskutiert – wie nun aktuell nach dem Dezember-Hochwasser 2023. Doch wie viel würde eine potenzielle Einheitsprämie für alle kosten?
In einem herausfordernden Umfeld für die globale Wirtschaft zeigte sich die deutsche Versicherungswirtschaft 2022 als überaus widerstandsfähig – mit einem Anstieg der gebuchten Bruttoprämien im Durchschnitt auf 1.393 Mio. Euro, was einem Anstieg von 5,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
In hochwassergefährdeten Zonen wird nach wie vor zu viel neu gebaut. In Deutschland sind seit dem Jahr 2000 rund 2,7 Millionen neue Wohngebäude entstanden – über 32.000 davon in Überschwemmungsgebieten. Pro Jahr kamen also etwa 1.000 bis 2.400 neue Wohngebäude in den Risikogebieten hinzu.
Die Neuauflage der „Branchenmonitore 2016 – 2021“ gibt einen umfassenden Einblick in die Geschäftsentwicklung der 50 größten Kompositversicherer und zeigt: insbesondere Extremwetterereignisse – wie die Flutkatastrophe im Ahrtal – schlugen sich in den Bilanzen der Schaden-/Unfallversicherer nieder.
Das OLG Bremen urteilte: Wer seine Wohnung verlässt und sich nicht vergewissert, ob die Herdplatte ausgeschaltet ist, handelt grob fahrlässig. Kommt es deswegen zum Brand, ist der Wohngebäudeversicherer berechtigt, seine Leistung zu kürzen.
Nach den Hitzewellen treten in vielen Gebieten Deutschlands dieser Tage wieder Unwetter mit Starkregen auf. Der BdV rät zum Abschluss einer Elementarschadenversicherung und im Schadenfall zur genauen Dokumentation der Schadenentstehung.
Grundsätzlich sind Mieter davor geschützt vom Wohngebäudeversicherer des Vermieters für fahrlässige Schäden persönlich in Anspruch genommen zu werden. Im Einzelfall kann jedoch eine Ausgleichspflicht unter den betroffenen Versicherern entstehen.
Trotz der wirtschaftlich angespannten Situation aufgrund der Pandemie konnten die Kompositversicherer das Geschäftsjahr 2020 erfolgreich abschließen. So stiegen die gebuchten Bruttoprämien um 4 Prozent bei gleichzeitig stagnierenden Leistungsaufwendungen.
Im vergangenen Jahr mussten die Versicherer für Leitungswasserschäden in Deutschland so viel zahlen wie noch nie zuvor. Diese machten zum ersten Mal mehr als drei Milliarden Euro aus.