Um hohe Pflege-Eigenanteile bezahlbar abzusichern, plädierte der Vorsitzende des Experten-Rats „Pflegefinanzen“, Prof. Dr. Jürgen Wasem, für die Einführung einer obligatorischen, kapitalgedeckt finanzierten Zusatzversicherung, der „Pflege Plus“.
Das zum 1. Juli in Kraft tretende Pflegestärkungs- und Entlastungsgesetz reicht nach Ansicht des PKV-Verbands bei weitem nicht aus, um die Pflegeversicherung zu stabilisieren. So scheint der Ausbau der kapitalgedeckten Vorsorge unumgänglich. Konkrete und bezahlbare Konzepte existieren bereits.
Mit der Einführung des Pflegevorsorgefonds unternahm die Politik einen zarten Versuch, die schlimmsten Folgen des Demografie-Wandels abzufedern. Angesichts der finanziellen Schieflage der SPV ist die Verlockung aber groß, das angesparte Geld gleich heute zu verzehren.
Die GKV benötigt bereits in diesem Jahr einen Zuschuss von 28,5 Mrd. Euro. Der PKV erkennt in den steten Defiziten in der Sozialversicherung die strukturelle Daueraufgabe, mit einer kapitalgedeckten Vorsorge die demografische Entwicklung abzufangen.
Ob eine Pflegevollversicherung, die alle Kosten für Pflegeleistungen abdeckt, langfristig zu finanzieren ist, hat Gesundheitsökonom Prof. Dr. Heinz Rothgang gemeinsam mit Co-Autor Dominik Domhoff in einer Studie untersucht.