Raus aus dem teuren Dauer-Dispo

© fizkes – stock.adobe.com

Wenn es am Ende des Monats einmal knapp wird auf dem Konto, dann hilft der Dispokredit. Doch als Dauerlösung ist der Dispo viel zu teuer. Verivox-Berechnungen zeigen: Wer 3.000 Euro im Minus ist, kann mit einer Umschuldung auf einen Ratenkredit über 300 Euro sparen.

Ratenkredit über 300 Euro günstiger als der Dispo

Noch immer verlangen viele Banken horrende Dispozinsen. Bei der letzten Erhebung der Stiftung Warentest im Oktober 2020 waren es durchschnittlich 9,61 Prozent. Für einen Ratenkredit zahlt die Mehrheit der Verbraucher bei den günstigsten Banken nur 2,43 Prozent Zinsen. Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, empfiehlt:

Für die kurzfristige Überbrückung einer finanziellen Flaute ist der Dispokredit eine feine Sache. Doch wer dauerhaft im Minus ist, sollte sich nach günstigeren Alternativen umsehen.

Bankkunden, die einen Dispo von 3.000 Euro zu diesen Konditionen umschulden, zahlen bei 3-jähriger Kreditlaufzeit 112 Euro Zinsen. Um den Betrag über denselben Zeitraum zum durchschnittlichen Dispozins zu tilgen, müssten sie 445 Euro Zinsen zahlen – 333 Euro mehr als für den günstigen Ratenkredit.

Banken haben Beratungspflicht

Banken sind verpflichtet, ihre Kunden über Alternativen zum Dispokredit aufklären. Wenn Verbraucher länger als sechs Monate durchschnittlich 75 Prozent des verfügbaren Rahmens ausschöpfen, müssen Kreditinstitute aktiv das Gespräch suchen und Alternativen zum Dauer-Dispo anbieten.

Dasselbe gilt bei einer geduldeten Kontoüberziehung über drei Monate, wenn durchschnittlich mehr als die Hälfte des monatlichen Geldeingangs in Anspruch genommen wird. Oliver Maier rät:

Verbraucher sollten aber nicht voreilig das erstbeste Kreditangebot annehmen. Der Bankberater wird immer den Kredit des eigenen Instituts empfehlen. Doch wer auf einen Anbietervergleich verzichtet, schöpft das Sparpotenzial bei Weitem nicht aus.

Im bundesweiten Durchschnitt lagen die Ratenkreditzinsen laut Bundesbank zuletzt bei 5,35 Prozent. Bei diesen Konditionen müssten Bankkunden insgesamt 248 Euro Zinsen zahlen, um 3.000 Euro umzuschulden und innerhalb von 3 Jahren zu tilgen.

Das sind zwar 197 Euro weniger als für den Dispo fällig würden, aber auch 136 Euro mehr, als der Kredit bei der günstigsten Bank kosten würde.

Verbrauchertipps zur Dispo-Umschuldung

Damit sie sich finanziell nicht übernehmen, sollten Kreditnehmer die Ratenzahlungen für den Kredit nicht so hoch ansetzen, dass sie durch die zusätzliche Belastung gleich wieder ins Minus rutschen.

Auch ein Ratenkredit mit niedriger Monatsrate und langer Laufzeit ist günstiger als ein Dispokredit. Viele Schuldnerberater empfehlen, nach dem Kontoausgleich den Dispo-Rahmen zu senken.

Damit das Konto nicht erneut in die roten Zahlen rutscht, sollten Verbraucher ihre Einnahmen und Ausgaben außerdem in einem Haushaltsbuch dokumentieren.

Banking-Apps wie Outbank haben ein digitales Haushaltsbuch schon mit an Bord. Überweisungen und Lastschriften vom Konto werden automatisch hinzugefügt und kategorisiert, Barzahlungen lassen sich intuitiv von Hand nachpflegen,

bestärkt der Verivox-Geschäftsführer. So herrscht jederzeit volle Transparenz über das Haushaltsbudget.