Pflege: Schlechter Ruf in Deutschland

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Das Thema Pflege in Deutschland ist in den vergangenen Monaten der grassierenden Corona-Pandemie oft behandelt worden. Pflegekräfte in Krankenhäusern, die am Limit arbeiten, wurden in der medialen Berichterstattung häufig thematisiert.

In Deutschland bewertet die Hälfte aller Befragten (49 Prozent) die Pflege in Deutschland als gut. 44 Prozent halten sie für schlecht. Damit sind Deutsche in ihrer Einschätzung bezüglich der Pflege im eigenen Land negativer eingestellt als ihre Nachbarn in Österreich und in der Schweiz: In Österreich halten 76 Prozent der Befragten die Pflege im eigenen Land für gut, in der Schweiz sagen dies sogar 84 Prozent.

Dies sind Ergebnisse von Umfragen der internationalen Data & Analytics Group YouGov, für die 2.036 Personen in Deutschland, 1.005 Personen in Österreich und 1.001 Personen in der Schweiz zwischen dem 14. und 22. April 2021 mittels standardisierter Online-Interviews befragt wurden. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die jeweiligen Bevölkerungen ab 18 Jahren.

Mit der Pflege unzufriedene Deutsche kritisieren häufiger die Bezahlung von Pflegepersonal

Unter jenen Deutschen, welche die Pflege in Deutschland für schlecht halten (44 Prozent), sagen 88 Prozent, dass Beschäftigte in Pflegeberufen nicht angemessen bezahlt werden und 85 Prozent, dass Beschäftigte in Pflegeberufen nicht die Anerkennung erhalten, die sie verdienen.

Eine große Mehrheit (79 Prozent) der Deutschen spricht sich für eine Erhöhung der Gehälter in Pflegeberufen aus, auch falls das für sie bedeutete, dass sich ihr Beitrag zur Pflegeversicherung erhöht. 14 Prozent sind dagegen.

Pflegekräfte tragen am meisten zum Allgemeinwohl bei

Die Befragten aller drei Länder sind sich einig, dass Pflegekräfte, wie Kranken-/Altenpfleger und Kranken-/Altenpflegerinnen, am meisten zum Allgemeinwohl beitragen. Österreicher und Schweizer sagen dies am häufigsten (93 Prozent beziehungsweise 94 Prozent). Unter Deutschen sagen dies 90 Prozent. Über Ärzte sagen die Befragten dies mit 92 Prozent in Österreich, 91 Prozent in der Schweiz und 89 Prozent in Deutschland am zweithäufigsten.

Laut Einschätzung der Befragten tragen Politiker und Politikerinnen am wenigsten zum Allgemeinwohl bei. Österreicher sagen dies am häufigsten (67 Prozent), Schweizer am seltensten (60 Prozent). Unter Deutschen machen 65 Prozent diese Angabe.