Bessere Versorgung von Intensivpatienten im ländlichen Raum

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Ein neues medizintechnisches Angebot verbessert die Versorgung von Intensivpatienten auch im ländlichen Raum und sichert ihre hochspezialisierte Behandlung mit dem Knowhow einer Uniklinik.

Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz und modernster Telemedizin unterstützt ein Start-up im Umfeld des Aachener Universitätsklinikums flächendeckend andere Krankenhäuser.

Die Clinomic GmbH – eine Ausgründung der RWTH Aachen – hat dazu den Hightech-Computer ‚Mona‘ (kurz für Medical-On-Site-Assistant) entwickelt. Direkt am Krankenbett werden die medizinischen Daten von Intensivpatienten erfasst, sicher an hochspezialisierte Stationen z.B. einer Uniklinik übertragen und mit deren Forschungsdaten abgeglichen, sodass Therapieentscheidungen auf sehr guter Datenlage möglich sind.

Dank einer integrierten Kamera und mehrerer Mikrofone können spezialisierte Ärztinnen und Ärzte aus anderen Krankenhäusern in die Behandlung einbezogen werden. Erste Praxistests hat das System bereits in der aktuellen Corona-Pandemie bestanden.

Unterstützung von ‚Mona‘ durch die PKV

Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) unterstützt dieses innovative Angebot und hat mit der Clinomic GmbH eine Maßgabe zur Abrechnung dieser „besonderen telemedizinischen Konsile“ in der Intensivmedizin entwickelt, die eine angemessene Vergütung der Leistungen sicherstellt.

PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther erklärt:

„Diese neue Technologie kann insbesondere die medizinische Versorgung auf dem Lande verbessern. Sie kann lebensrettend sein für Intensivpatienten, die nicht in der Nähe von großen Zentren leben.

Sie profitieren vom Wissen hochspezialisierter Experten, ohne dass sie dafür in die nächste Großstadt verlegt werden müssen. Die Private Krankenversicherung unterstreicht damit einmal mehr ihren Anspruch als Türöffner für medizinische Innovationen.“

Zukunftsfähigkeit der Intensivmedizin als Ziel

Dr. Arne Peine, Co-Gründer und Geschäftsführer von Clinomic, sagt: „Unser Ziel ist es, die Intensivmedizin zukunftsfähig zu machen. Statt nur die Symptome zu bekämpfen bietet ‚Mona‘ eine echte Lösung und setzt direkt an der Wurzel des Problems an: Die Komplexität des Stationsalltags wird durch das System reduziert, indem die enormen Datenmengen aufbereitet und handhabbar gemacht werden.“

Priv.-Doz. Dr. Lukas Martin, ebenfalls Co-Gründer und Geschäftsführer, ergänzt: „Auf diese Weise entlasten wir nicht nur das Fachpersonal, sondern stellen auch sicher, dass die Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgt werden – ganz egal, wo sie behandelt werden.“