Eine neue Police für Biolandwirte, Biogärtner und Biowinzer

Eine neue Police für Biolandwirte, Biogärtner und Biowinzer
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Immer mehr Landwirte und Winzer in Deutschland stellen ihren Betrieb auf Öko- beziehungsweise Biobewirtschaftung um. Die Anzahl der ökologisch bewirtschaftenden Betriebe liegt mittlerweile bei circa 14.000 bis 15.000 deutschlandweit und wächst stetig weiter. Und trotzdem gab es bis dato keine speziellen Agrarversicherungen für diese wachsende Zielgruppe.

Biolandwirte und -winzer schließen heute zum Beispiel die gleiche Betriebshaftpflichtversicherung ab wie ihre konventionell wirtschaftenden Kolleginnen und Kollegen. Interessant ist es, wenn man sich die Rahmenbedingungen ansieht, die für einen Biobetrieb heute relevant sind. Viele davon haben sich einem Verband wie Bioland, Naturland, Demeter und so weiter angeschlossen. Deren Unterstützung und Beratungstätigkeit hilft den Landwirten und Winzern sehr praxisorientiert bei der Umstellung des Betriebes und in der laufenden Bewirtschaftung. Allerdings gibt es je nach Verband spezifische Anforderungen an die ökologische Qualität der erzeugten Produkte.

Gottfried Baer, Dipl.-Agraringenieur (FH), Geschäftsführer MehrWert GmbH

Grenzwerte aus Rückständen von bestimmten nicht gewünschten Stoffen in den Produkten dürfen dabei in keinem Fall überschritten werden. Zusätzlich gelten gesetzliche Vorgaben. Werden erhöhte Rückstandswerte bei den Überprüfungen in den Laboren, die in ihrer Analytik immer feiner und exakter werden, festgestellt, kann der Landwirt seine Ware nicht mehr als Bioware verkaufen und erleidet Einkommenseinbußen.

Diese Rückstandsprobleme können durch unterschiedliche äußere Faktoren entstehen, beispielsweise durch sehr flüchtige Stoffe von Spritzmitteln. Pendimethalin ist eines davon, das konventionell agierende Kollegen eventuell verwenden, oder die direkte Abdrift von Spritzmitteln beim Spritzen des Nachbarfeldes oder Weinberges beziehungsweise weiterer Nutzflächen.

Betriebshaftpflicht für diese Anforderungen

Aus diesem Grund haben wir zusammen mit einem spezialisierten Versicherer eine Betriebshaftpflicht für Biobetriebe entwickelt, die diesen Eigenschaden durch Verunreinigungen oder auch Rückstände (einschließlich möglicher Entsorgungskosten) bis zu einem bestimmten Höchstwert absichert. Dieser Baustein wird in gestaffelten Versicherungssummen zu sehr interessanten Konditionen angeboten.

Gelebte Praxis ist auch, dass Biobetriebe in ihrem eigenen Hofladen neben ihren eigenen Produkten auch zugekaufte Bioprodukte anbieten. Deshalb wurde in dem neuen Versicherungskonzept auch dieser Punkt berücksichtigt. Zugekaufte Biowaren sind in der Produkthaftpflicht mitversichert.

Ökowinzer und -landwirte arbeiten ökologisch vorbildlich und als Wertschätzung dafür gibt es in dem neuen Tarif einen sogenannten „Ökobonus“. Dies bedeutet, dass die Betriebshaftpflicht einen bestimmten Prozentsatz günstiger ist als die „normale“ Agrarbetriebshaftpflicht des Versicherers.

Ebenso gibt es einen Schadenfreiheitsrabatt, der dafür sorgt, dass Ökobetriebe bei Schadenfreiheit nach kurzer Zeit einen bis zu zweistelligen Prozentsatz weniger Prämie zahlen müssen.

Das neue Versicherungsprodukt für Biobetriebe wird ab diesem Sommer bei uns zur Verfügung stehen. Und wir gehen sogar noch einen Schritt weiter.

10 Prozent des Umsatzes aus diesem neuen Produktangebot investieren Mehrwert für die Förderung von ausgewählten Projekten in der Biolandwirtschaft.

MehrWert GmbH für Finanzberatung und Vermittlung, Mail: [email protected]

Mehr zum Thema in der Juli-Ausgabe

 

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