Reisen in der Pandemie – worauf muss geachtet werden?

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Nach mehr als einem Jahr Covid-19, mit zahlreichen Beschränkungen, Regeln und Lockdowns endlich wieder in den Urlaub zu fahren, ist momentan der Wunsch vieler Menschen. Und es ist momentan definitiv möglich an einen der zahlreichen populären Urlaubsorte zu fahren und dort zu entspannen. Dennoch müssen einige Faktoren bei der Reiseplanung und Durchführung beachtet werden.

Die Reiselust der Deutschen ist laut eines Berichtes des Deutschen Reiseverbands (DRV) weiterhin ungebrochen. Auch in diesem Sommer sind viele Menschen auf Reisen im In- und Ausland unterwegs. Die meisten Reisenden machen in diesem Jahr allerdings im eigenen Land Urlaub.

Bei einer Umfrage der Deutschen Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen gaben 34 Prozent aller Deutschen an, dass sie dieses Jahr Urlaub in Deutschland machen würden.

Das beliebteste Ziel im Ausland bleibt mit rund 6 Prozent aller Urlaube Spanien, da besonders die Kanaren und die Balearen weiterhin regelmäßig von deutschen Reisenden besucht werden. Doch auch Österreich, Italien und Griechenland sind frequentierte Ziele. Skandinavien, die Benelux-Staaten und Osteuropa sind etwas abgeschlagen, empfangen aber dieses Jahr dennoch einen kleinen Teil der deutschen Urlauber.

Es folgen Kroatien und die Türkei, während in Frankreich gerade einmal 1 % aller deutschen Reisen enden. In alle weiteren, teilweise sehr abgelegenen Länder, verreisen in diesem Jahr etwa 12,2 Prozent aller Deutschen. Viele Urlauber nutzen zudem kostenlose Stornierungen oder eine Reiserücktrittsversicherung, um sich gegenüber unerwarteten Reiseabbrüchen abzusichern.

Wer zuletzt bucht, zahlt am meisten

Die erhöhte Beliebtheit von innerdeutschen Urlaubsgebieten führt besonders an der Ostsee und im Schwarzwald zu teilweise horrenden Preisen. Wer jetzt erst einen Urlaub für Ende August bucht, wird schnell merken, dass die Auswahl an verfügbaren Hotels nur sehr gering und die Auswahl an günstigen Unterkünften oftmals gar nicht vorhanden ist. Doch es gibt alternative Urlaubsziele im Harz oder in Bayern, die auf jeden Fall einen Blick wert sind.

Auch auf die dänische Nordsee und polnische Ostsee kann ausgewichen werden. Hier werden bei Grenzüberschreitungen allerdings gegebenenfalls Reisedokumente und Impfbescheide benötigt. Wer im Ausland Urlaub macht, kann möglicherweise das ein oder andere Schnäppchen machen. Auslandsreisen sind aber auch mit einem erhöhten Risiko verbunden. Denn spontane Reiserestriktionen oder ein Corona-Verdacht führen besonders bei Familienurlauben schnell zum Abbruch.

Versicherung kann bei Urlaubsabbruch helfen

Wer nicht riskieren will, dass der geplante Urlaub nicht nur ins Wasser fällt, sondern trotzdem hohe Kosten verursacht, sollte die Vorteile einer Reiserücktrittsversicherung nutzen. Diese erstattet sämtliche Stornokosten für Hotels, Fluggesellschaften und Veranstalter.

Valide Gründe für eine Kostenerstattung können der Verlust des Arbeitsplatzes, eine schwere Erkrankung oder auch eine Impfunverträglichkeit sein. Zusätzlich gilt diese Versicherung auch für mitreisende Angehörige. Falls eine Reise aufgrund eines erkrankten Familienmitglieds also nicht stattfinden kann, werden die Gesamtkosten für die Reise von der Versicherung getragen und zurückerstattet.

In vielen Fällen verfügen Reiseversicherungen zudem über eine Auslandskrankenversicherung, eine Reiseunfallversicherung und eine Reisegepäckversicherung. Dadurch wird das Reisen in den momentan teilweise chaotischen Zeiten weniger stressig. Da Pauschalreisen oftmals eine kostenlose Last-Minute Stornierung anbieten, lohnt sich die Reiserücktrittversicherung besonders bei eher teuren Individualreisen mit Familie. Zudem kann jede Reise einzeln versichert werden, wer viel reist kann aber auch einen Jahresvertrag abschließen.

Frühzeitig informieren

Um zu gewährleisten, dass der eigene Urlaub wie geplant vonstattengeht, sollte dennoch möglichst früh mit dem Planen angefangen werden. Um spontanen Reiserestriktionen wie einem Quarantäne-Aufenthalt entgegenzuwirken, kann der Urlaub länger geplant werden.

Die Kosten für eine solche Quarantäne werden in vielen Fällen ebenfalls von der Reiserücktrittsversicherung getragen. Durch gute Vorbereitung können die meisten unerwarteten Überraschungen vermieden werden.

Zudem sollte sich ständig beim Auswärtigen Amt über das gewählte Urlaubsgebiet informiert werden. Von Reisen in Risikogebiete sollten abgesehen werden. Wer sich in einem Land befindet, welches vom Auswärtigen Amt erst kürzlich als Risikogebiet eingestuft wurde, sollte keinesfalls in Panik verfallen.

Die Einstufung ändert an der Situation vor Ort überhaupt nicht. Lediglich bei der Rückreise nach Deutschland müssen eventuell besondere Regeln wie ein anschließender Quarantäne-Aufenthalt beachtet werden.

Urlaub auf Herbst verschieben?

Wem die momentane Ausgangssituation für einen Urlaub zu brisant ist, der sollte erst einmal mit dem Verreisen abwarten. Zur Not kann auch ein Ausflug in die Natur unternommen werden: Viele Menschen sind überrascht was für idyllische Flecke sich direkt hinter ihrem Haus, oder nur einige Kilometer entfernt befinden.

Wie stark sich die Lage bis zum Herbst verbessern wird, ist im Moment nur schwierig vorherzusagen. Einige Experten rechnen zudem mit einer vierten Corona-Welle im Herbst, was durch den anstehenden Schulbeginn und die zahlreichen Urlaubsrückkehrer keine Überraschung wäre. Eventuell werden einige Urlauber also noch bis zum nächsten Jahr auf ihren Sommerurlaub warten müssen. Wer sich für Wintersport begeistern kann, hat aber höchstwahrscheinlich auch dieses Jahr noch gute Chancen auf einen Urlaub.